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Posttraumatische bipolare Luxation der Klavikula – Ist die operative Versorgung sinnvoll?
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Bipolare Luxationen an der Klavikula werden höchst selten beschrieben. Es handelt sich am häufigsten um eine vordere Luxation des Sternoklavikulargelenkes (Typ 3 n. Allman) und hintere Luxation des Akromioklavikulargelenkes (Typ 4 n. Rockwood). Eine standardisierte Form der Behandlung existiert bis heute nicht. Bislang wird diese Verletzung meistens konservativ behandelt. Wir berichten über einen Patienten, der für 6 Wochen konservativ und letztlich operativ behandelt wurde.
Methodik: Es handelt sich um einen 60 jährigen Patienten, der sich nach Sturz auf die rechte Körperhälfte eine bipolare Luxation der Klavikula zuzog. Der Patient zeigte eine deutliche Deformität im Schultergürtel, deutliche Bewegungseinschränkung und Schmerzhaftigkeit im betroffenen Schultergelenk sowie eine Stauung der V. jugularis ext.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Nach operativer Versorgung der lateralen Klavikula mittels Balzerplatte und Zuggurtung mittels resorbierbarer Kordel im Bereich des Sternoklavikulargelenkes bestand in der einjährigen Nachuntersuchung eine gute Beweglichkeit und Schmerzfreiheit.
Kosmetisch zeigte sich ein sehr gutes Ergebnis. Die Stauung der V. jugularis ext. war nicht mehr festzustellen. Nach gegenwärtiger Literatur wird die bipolare Klavikulaluxation meistens konservativ behandelt. Wir empfehlen allerdings gerade bei jüngeren und sportlich aktiven Patienten eine operative Therapie zur Verbesserung der Schultergürtelbeweglichkeit und Schmerzreduktion bei Belastung. Zudem werden deutlich bessere kosmetische Ergebnisse erzielt.