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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

Biomedizinische Innovationen und klinische Forschung

Biomedical innovations and clinical research

Meeting Abstract Freie Themen I

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  • corresponding author Horst Christian Vollmar - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Universität Witten/Herdecke, Deutschland
  • author Peter Georgieff - Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe, Deutschland
  • author presenting/speaker Bernhard Bührlen - Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe, Deutschland

EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm110

doi: 10.3205/10ebm110, urn:nbn:de:0183-10ebm1105

Published: February 22, 2010

© 2010 Vollmar et al.
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Hintergrund: Klinische Studien sind ein wichtiges Element der evidenzbasierten Medizin. Die Politik hat wichtige Schritte unternommen, um die klinische Forschung in Deutschland zu stärken, die Industrie beklagt jedoch weiterhin Wettbewerbsnachteile. Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag der aktuelle Stand der klinischen Forschung in Deutschland mit dem Fokus auf neuartige, z.B. biotechnologische Therapieverfahren untersucht.

Material/Methoden: Die Daten für diese Analyse wurden durch eine Literaturrecherche und Experteninterviews mit Vertretern aus Regulierungsbehörden, öffentlicher und klinischer Auftragsforschung, Patienten- bzw. Verbraucherschutzverbänden und der Industrie gewonnen. Die Ergebnisse wurden auf einem Workshop mit Experten diskutiert und für den Bundestag in einem Bericht zusammengefasst [1].

Ergebnisse: Die generellen Bedingungen für die klinische Forschung in Deutschland sind gut; entgegen dem Trend in vielen anderen Ländern nahm die Zahl klinischer Studien in den letzten Jahren in Deutschland wieder zu. Im internationalen Vergleich haben sich Zentren für klinische Forschung als günstig erwiesen, die hohe Kompetenz in spezifischen Forschungsfeldern akkumulieren können. Die Regulierung wird im internationalen Vergleich als relativ günstig und auch für innovative Therapiemethoden als ausreichend angesehen. Die hohe Qualität deutscher Studien ist ein wesentlicher Standortvorteil. Defizite bestehen u.a. bei der Patientenrekrutierung, beim gezielten Schließen von Evidenzlücken für die Versorgung und bei der Nutzung der Ergebnisse in der Praxis.

Schlussfolgerung/Implikation: Neben einer weiteren Erhöhung der finanziellen Ausstattung von klinischen Studien werden auch eine verbesserte Aus-, Weiter- und Fortbildung empfohlen. Dies sollte dazu beitragen, die klinische Forschung für Forscher und Studienpatienten attraktiver zu machen. Die Nutzbarkeit und Nutzung der klinischen Forschung für aktuelle Fragen der Patientenversorgung sollte verbessert werden. Dazu werden konkrete Umsetzungsvorschläge gemacht.


Literatur

1.
Bührlen B, Vollmar HC. Biomedizinische Innovationen und Klinische Forschung – Wettbewerbs- und Regulierungsfragen; Innovationsreport; TAB-Arbeitsbericht 132. Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB); 2009. Im Druck.