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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Reformbemühungen der Fakultäten und Prüfungsergebnisse des schriftlichen Staatsexamens

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Johannes Schulze - Goethe-Universität Frankfurt/Main, Dekanat, Frankfurt/Main, Deutschland
  • Konstantina Platanioti - Goethe-Universität Frankfurt/Main, Dekanat, Frankfurt/Main, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma60

doi: 10.3205/10gma060, urn:nbn:de:0183-10gma0607

Published: August 5, 2010

© 2010 Schulze et al.
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Nur der schriftliche Teil der Staatsexamina wird bundeseinheitlich durchgeführt und erlaubt einen Vergleich der Universitäten; die jeweilige Position einer Fakultät in diesen Examina wird jeweils gefeiert oder bedauert. Diese Examina sind hoch formalisiert, die Vorbereitung der Studenten erfolgt wesentlich durch prüfungsspezifisches Lernmaterial und Altprüfungen. Insbesondere seit der letzten Reform der Ärztlichen Approbationsordnung 2002 haben viele Fakultäten sich bemüht, ihre Lehre zu verbessern und praxisrelevante Prüfungen (OSCE) einzubeziehen. Die Entwicklung der schriftlichen IMPP-Ergebnisse wurde untersucht, um den Einfluss von Studienreformen auf die Staatsexamensergebnisse zu quantifizieren. Hierzu wurden alle Ergebnisse des Physikums (bis 2006) bzw. M1 nach neuer ÄAppO (ab 2005) bzw. alle Ergebnisse des 2. Teils des Staatsexamens (bis 2006) bzw. M2 nach neuer ÄAppO (ab 2006) ausgewertet. Neben den Ergebnissen der Gesamtkohorte wurden die Prüfungsergebnisse der Referenzgruppe und der Nicht-Referenzgruppe getrennt ausgewertet. Um eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Prüfungsterminen zu ermöglichen, wurde aus den Ergebnissen der beiden Prüfungstermine eines Jahres ein gewichtetes Ergebnis berechnet und als Prozent des Ergebnisses der jeweiligen Gesamtkohorte ausgedrückt. Für beide Teile des Staatsexamens fand sich in allen Jahren ein fast konstanter Unterschied zwischen der Referenzgruppe und der Nicht-Referenzgruppe (M1: 16%, M2: 12% des mittleren Prüfungsergebnisses); derselbe Unterschied war für die meisten Fakultäten ebenfalls nachvollziehbar. Auffallend war ebenfalls, dass sich die Leistungen der Studenten einer Fakultät im zeitlichen Verlauf nur wenig änderten. So schwankten die Ergebnisse der Frankfurter Studenten (und fast aller anderen Fakultäten) im M2 um weniger als 2%, während der Abstand zwischen der besten und schlechtesten Fakultät konstant bei etwa 10% des Gesamtergebnisses lag. Im Physikum/M1 schwankten die Ergebnisse um weniger als 4%, bei einem konstanten Abstand der schlechtesten und besten Fakultät von etwa 16% des Durchschnittsergebnisses. Die vielfältigen Reformbemühungen der letzten Jahre spiegeln sich damit nicht in der Reihenfolge der Staatsexamensergebnisse wieder. Sollte der schriftliche Teil des Staatsexamens als Kriterium des Ausbildungserfolges herangezogen werden, sind Studienreformen zum besseren Praxisbezug ineffizient.