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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Umfrage unter Studierenden der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Üben der digital rektalen Untersuchung an Studienkollegen

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  • corresponding author presenting/speaker Stefanie Röding - LMU Münchent, Medizin, München, Deutschland
  • Michael Frey - LMU München, Medizin, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma131

doi: 10.3205/10gma131, urn:nbn:de:0183-10gma1319

Published: August 5, 2010

© 2010 Röding et al.
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Fragestellung: An der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde 2007 der praktische Unterricht der digital rektalen Untersuchung (DRU) in den Lehrplan aufgenommen. Er besteht aus Simulationen mit dafür konstruierten rektalen Simulationsmodellen (RM) und standardisierten Patienten (SP). Im Verlauf der Planung des zeit- und kostenintensiven Unterrichts kam die Frage auf, ob die Studierenden die DRU auch durch gegenseitiges Untersuchen erlernen könnten [1].

Methodik: Es wurden Fragebögen an 4082 Studierende der Medizin aus allen Semestern gesendet. Es wurde gefragt, ob sich die Studierenden vorstellen könnten, die DRU an einem Studienkollegen durchzuführen und ob sie sich vorstellen könnten, dass ein Studienkollege die DRU an ihnen durchführt. Sie wurden gebeten, ihre Angabe zu begründen.

Ergebnisse: 171 (19,6%) der Studierenden gaben an, die DRU bereits mit SPs geübt zu haben.

664 (76,1%) der Studierenden konnten sich nicht vorstellen, eine DRU an Studienkollegen durchzuführen und 705 Studierende (80,8%) konnten sich nicht vorstellen, dass ein Studienkollege die DRU an ihnen übt (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Die Gründe für die Ablehnung der Studierenden wurden in 17 Kategorien unterteilt (siehe Abbildungen 2 [Abb. 2] und 3 [Abb. 3]).

Es wurde des Weiteren unterschieden nach Studierenden desselben oder des anderen Geschlechts und nach befreundeten, zufällig zugeteilten oder bisher unbekannten Studierende (siehe Abbildungen 4 [Abb. 4] und 5 [Abb. 5]). Es fällt auf, dass sowohl bei befreundeten, bei zufällig zugeteilten als auch bei bisher unbekannten Studierenden jeweils eine etwas größere Zustimmung bei Studierenden des gleichen Geschlechts zu beobachten ist [2]. Aber auch diese liegt bei maximal 13,8%.

Schlussfolgerung: Da sich nur 57 Studierende nicht weigerten, die DRU an Studienkollegen zu üben und nur 36 Studierende die DRU an sich selbst durch Studienkollegen durchführen lassen würden, kann diese Form der Lehre der DRU als nicht praktikabel bezeichnet werden.


Literatur

1.
Hasle JL, Anderson DS, Szerlip HM. Analysis of the Costs and Benefits of Using Standardized Patients to Help Teach Physical Diagnosis. Acad Med. 19984;69(7):567-570.
2.
Macias DJ, Sarabia MJ, Sklar PD. Male Discomfort During the Digital Rectal Examination: Does Examiner Gender Make a Difference? Am J Emerg Med. 2000;18(6):676-678. DOI: 10.1053/ajem.2000.16308 External link