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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Notenkorrelationen im klinischen Studienabschnitt - wodurch wird studentisches Lernen gesteuert?

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  • corresponding author presenting/speaker Johannes Schulze - Goethe-Universität Frankfurt/Main, Dekanat, Frankfurt/Main, Deutschland
  • Jana Jakobi - Goethe-Universität Frankfurt/Main, Dekanat, Frankfurt/Main, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma173

doi: 10.3205/10gma173, urn:nbn:de:0183-10gma1737

Published: August 5, 2010

© 2010 Schulze et al.
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Die Ärztliche Approbationsordnung von 2003 sieht benotete Leistungsnachweise im klinischen Studienabschnitt vor. Sie fordert interdisziplinären Unterricht, der auch durch fächerübergreifende Leistungsnachweise unterstützt werden soll, entsprechend der Annahme inhaltlicher und konzeptioneller Ähnlichkeiten von Fächerkombinationen (z.B. Physik, Physiologie, Pathophysiologie, Innere Medizin). Andererseits fordert die Vielzahl der geforderten benoteten Leistungsnachweise im klinischen Studienabschnitt von Studenten eine Konzentration auf wesentliche Fächer. Wir haben untersucht, ob sich inhaltliche Ähnlichkeiten von Fächern und studentische Interessen in den Noten universitärer Leistungsnachweise niederschlagen. Hierfür wurden die während des klinischen Studienabschnittes erworbenen Fachnoten aller Studenten in insgesamt 34 Fächern und Querschnittsbereichen ausgewertet, die zwischen dem SS 2002 und dem SS 2005 ihr klinisches Studium begonnen haben; für Prüfungen, die im Erstversuch nicht bestanden wurden, wurde für die weiteren Rechnungen die Note auf 5 gesetzt. Für jede Kohorte (gleicher Beginn des klinischen Studiums) wurden die Korrelationen zwischen allen Fachnoten ermittelt. Alle Fächer und Querschnittsbereiche wurden thematisch gruppiert, z.B. „nichtoperative Fächer, „operative Fächer, „neurologische Fächer. Der mittlere Korrelationskoeffizient (KK) der Noten zwischen inhaltlich verwandten Fächern (z.B. Innere Medizin und Klinische Chemie) betrug etwa 0,3; er war nicht unterschiedlich vom KK zwischen Fächern, die inhaltlich wenig zusammenhängen, aber offensichtlich von den Studenten als relevant erachtet wurden. Die höchste Korrelation fand sich zwischen den Querschnittsbereichen 5 (Klinisch-pathologische Fallkonferenz) und 9 (Klinische Pharmakologie/Pharmakotherapie), gering negative Werte fanden sich für Psychosomatik und Rechtsmedizin. Überraschenderweise fanden sich höhere KK zwischen Fächern, die im gleichen Semester geprüft wurden, auch wenn keine inhaltlichen Übereinstimmungen anzunehmen sind, als zwischen inhaltlich verwandten Fächern, die in unterschiedlichen Semestern geprüft wurden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Interesse für einzelne Bereiche des klinischen Abschnitts (z.B. internistische, chirurgische oder neurologische Fächer) sich nicht in den Notenkorrelationen wiederspiegelt. Die hohe Korrelation zwischen Fächern eines Semesters, unabhängig von fachlicher Übereinstimmung, deutet darauf hin, dass die Lernzeit der wesentliche Faktor für Prüfungserfolg ist. Damit bekommen extracurriculare Faktoren wie Anfertigung einer Dissertation oder extracurriculare Aktivitäten und Schwierigkeiten eine bedeutende Rolle für ein zügiges und erfolgreiches Studium.