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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Implementierung virtueller Patienten in das Curriculum des Chirurgischen Moduls der Universität Heidelberg

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Serin Schiessling - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein,- Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Nadine Annan - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein,- Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Sören Huwendiek - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für allgemeine Pädiatrie, Heidelberg, Deutschland
  • Markus W. Büchler - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein,- Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Martina Kadmon - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein,- Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma191

doi: 10.3205/10gma191, urn:nbn:de:0183-10gma1910

Published: August 5, 2010

© 2010 Schiessling et al.
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Text

Fragestellung: Virtuelle Patienten (http://www.virtuellepatienten.de) kommen in der medizinischen Ausbildung zunehmend zum Einsatz. Sie ermöglichen den Studierenden anhand eines multimedial unterstützten klinischen Falles ihr Wissen zu vertiefen, klinische Entscheidungen zu treffen und spezifisches Feedback zu erhalten. Bislang basierte der klinische Unterricht im Rahmen der Viszeralchirurgie an der Universität Heidelberg vor allem auf Unterricht am Krankenbett und Einsatz von Schauspielpatienten, sog. standardisierten Patienten. Im WS 2009/2010 wurden erstmals im viszeralchirurgischen Modul virtuelle Patienten eingesetzt. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Lernziel "Fehlervermeidung".

Methodik: Virtuelle Patienten wurden entsprechend wichtiger didaktischer Prinzipien anhand häufiger klinischer Situationen gestaltet [1]. Jeder Fall wurde mit einem häufigen, bzw. relevanten meist diagnostischen und/oder therapeutischen Fehler konstruiert, den die Studierenden möglichst vermeiden sollten. Der Einsatz erfolgte im Rahmen eines tutoriell betreuten Unterrichts, in dem die Studierenden die Fälle bearbeiteten. Die Fälle standen den Studierenden zusätzlich online zum Selbststudium zur Verfügung. Die Evaluation erfolgte mit Hilfe von Fragebögen, die zum großen Teil auf standardisierten Fragebögen zu Design und curricularer Einbindung virtueller Patienten basierten [2].

Ergebnisse: Bislang evaluierten 47 Studierende den Einsatz virtueller Patienten. In der vorläufigen Auswertung erachteten 64% der Studierenden (jeweils Zustimmung auf Likert-Skala: 4 und 5) die bearbeiteten Fälle als sinnvoll vor dem Hintergrund der Fehlervermeidung. 60% hielten die Fälle für hilfreich im Hinblick auf zukünftige Aufgaben im Rahmen des Patientenmanagements. Annähernd die Hälfte der Studierenden fühlte sich nach Fallbearbeitung sicherer in ihrem klinisch-diagnostischen Denken. Das Gefühl, nach der Bearbeitung eines virtuellen Patienten, einen realen Patienten insgesamt besser betreuen zu können, konnten in dieser Pilot-Evaluation nur wenige Studierende bestätigen (25%).

Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Evaluationsergebnisse zeigen, dass die curriculare Einbindung virtueller Patienten von den meisten Studierenden als sinnvoll und das praxisnahe Lernen unterstützend angesehen wurde. Es ist jedoch zu beachten, dass hierdurch der Unterricht mit realen Patienten nicht ersetzt werden kann.


Literatur

1.
Huwendiek S, Reichert F, Bosse HM, de Leng BA, van der Vleuten CP, Haag M, Hoffmann GF, Tönshoff B. Design principles for virtual patients: a focus group study among students. Med Educ. 2009;43(6):580-588. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2009.03369.x External link
2.
Huwendiek S, de Leng B. Virtual patient design and curricular integration evaluation toolkit. Med Educ. 2010;44(5):519. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2010.03665.x External link