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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Weiterentwicklung des Marburger Curriculum Medizin - Zwischenbericht

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Tina Stibane - Philipps-Universität Marburg, Fb Medizin - Studiendekanat, Marburg, Deutschland
  • Sylvia Busch - Philipps-Universität Marburg, Fb Medizin - Studiendekanat, Marburg, Deutschland
  • Christine Schäfer - Philipps-Universität Marburg, Fb Medizin - Studiendekanat, Marburg, Deutschland
  • Andrea Schönbauer - Philipps-Universität Marburg, Fb Medizin - Studiendekanat, Marburg, Deutschland
  • Klaus Jochen Klose - Philipps-Universität Marburg, Fb Medizin - Studiendekanat, Marburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma196

doi: 10.3205/10gma196, urn:nbn:de:0183-10gma1967

Published: August 5, 2010

© 2010 Stibane et al.
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Fragestellung: Die Approbationsordnung von 2003 hat die Fakultäten vor eine Reihe von Herausforderungen gestellt. Die Schwerpunkte der neuen Ordnung, wie studienabschnitts- und fächerübergreifender Unterricht, Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten und deren studiumsbegleitende Prüfung im klinischen Abschnitt wurden dabei auf unterschiedliche Weise umgesetzt. Die Erfahrungen aus dem Marburger Vorgehen und die hieraus gezogenen Konsequenzen sollen im laufenden Prozess anhand qualitativer und quantitativer Kriterien dargestellt und bewertet werden. Methoden: 2007 wurde die Umsetzung des Regelstudiengangs Humanmedizin in seiner neuen Form einer Lehrevaluation durch Studierende unterzogen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden in mehreren Diskussionsrunden mit der Fakultät rückgekoppelt und 2008 die Entscheidung zu einer Curriculumsreform gefällt. Lernzielabstimmung, Kompetenzentwicklung und Rollenmodelle wurden ebenso berücksichtigt wie Maßnahmen zum Dozenten-/Tutorentraining. Wichtige Bausteine sind die verstärkte Abstimmung von vorklinischen und klinischen Lernzielen u.a. auf Basis des Schweizer Lernzielkatalogs, der Einsatz einer Lernplattform zur Unterstützung der Lehrorganisation und des selbstbestimmten Lernens, die Schaffung eines Skills Labs, eines Simulationspatientenprogramms und einer Infrastruktur zur Durchführung von E-Klausuren und OSCEs. Als Anreiz zur Verbesserung der Lehrqualität werden ab 2010 Lehr-LOM ausgeschüttet.

Ergebnisse: Zur Verbesserung der inhaltlichen Abstimmung der Lehre wurden acht Kompetenzbereiche (Notfallmedizin, Operative Medizin, Minimal-Invasive Medizin, Konservative Medizin, Lebensphasen-spezifische Medizin, ärztliche Entscheidungsfindung, Praktische Basisfertigkeiten, ärztliche Kommunikation) entwickelt, die die erwartete Kompetenzentwicklung bis zur Approbation abbilden. Komponenten sind spezifisches und professionsübergreifendes Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen, die in einem Fächerkanon in einer bestimmten zeitlichen Abfolge im Studium gefördert werden. Für jeden Bereich werden in einem peer-review-Verfahren die Kompetenzen, Lernziele, Inhalte, Lehr- und Prüfungsmethoden (z.T. auch Lernmethoden) als Standard definiert. Jeder Kompetenzbereich wird von einer Gruppe inhaltlich involvierter Lehrender strukturiert, ein vom Studiendekan bestimmter Koordinator plant, lenkt, strukturiert und kommuniziert den Abstimmungsprozess für alle Lehrenden, die an einem Kompetenzbereich beteiligt sind. Umgesetzte Maßnahmen werden sowohl nach inhaltlichen als auch nach strukturellen Aspekten evaluiert. Eine deutliche Tendenz in den Akzeptanzevaluationen der Lehrveranstaltungen zeigt, dass die Maßnahmen erste Früchte tragen, aus den veränderten Prüfungsmethoden am Fachbereich kann mit angemessener Vorsicht ebenso eine positive Bilanz gezogen werden.

Schlussfolgerungen: Der eingeschlagene Weg wird fortgesetzt. Die positiven Ergebnisse motivieren sowohl Dozenten wie die Fakultät als Ganzes, mit den Bemühungen fortzufahren und die z.T. erheblichen Mehrbelastungen durch die Curriculumsreform weiterhin zu leisten.