gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Das Auswahlverfahren Medizin an der Universität Witten/Herdecke: Bewährtes weiterentwickeln

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Marzellus Hofmann - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland
  • Michaela Zupanic - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland
  • Daniel Bauer - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland
  • Julia Fricke - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland
  • Monika Rieger - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma245

doi: 10.3205/10gma245, urn:nbn:de:0183-10gma2455

Published: August 5, 2010

© 2010 Hofmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Das Auswahlverfahren Medizin an der Privaten Universität Witten/Herdecke beinhaltet seit über 20 Jahren mehrere aufeinanderfolgende Selektionsschritte: Nach Sichtung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen durch mindestens zwei unabhängige Gutachter wird ein ausgewählter Anteil an Interessenten zu persönlichen Auswahlgesprächen eingeladen. Die abschließende Entscheidung über eine Aufnahme erfolgt dann durch eine Auswahlkommisssion. In einem kontinuierlichen Prozess soll das Verfahren nun an modernen Kriterien der Qualitätssicherung gemessen werden, mit dem Ziel, die Transparenz nach außen und die Konsistenz der Profilbildung nach innen weiter zu erhöhen. Die geplante Reformierung des Auswahlverfahrens wird in den kommenden Semestern nach einem streng definierten Ablauf aufeinander folgender Schritte mit qualitativen und quantitativen Methoden erfolgen:

Methodik:

1.
Im Frühjahr 2010 werden im Rahmen einer Bedarfsanalyse qualitative Experteninterviews mit etwa 20 erfahrenen Gutachtern durchgeführt. Inhaltlich betreffen die offenen Fragen im Interview z.B. die Zufriedenheit mit dem jetzigen Verfahren, die Eigenschaften eines idealen Kandidaten/eines guten Arztes, die besonderen Kennzeichen der Universität Witten/Herdecke und die speziellen Herausforderungen für die Studierenden.
2.
Die Experteninterviews werden inhaltsanalytisch ausgewertet zur Ermittlung relevanter Kriterien für die Auswahl von Medizinstudierenden, anhand derer eine Ratingskala für Beobachtungen entwickelt wird. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf eher qualitativ zu ermittelnden Daten, wie z.B. persönliche Motivation und soziales Engagement.
3.
Bei den Auswahlgesprächen im Herbst 2010 erfolgt mittels der Ratingskala die systematische Beobachtung mehrerer Gutachter, die sich in ihrer Erfahrung mit dem Verfahren und ihrer beruflichen Ausrichtung (Kliniker, wissenschaftliche Mitarbeiter des Studiendekanats der UWH, Alumni) unterscheiden.
4.
Die quantitative Analyse der Ergebnisse aus der systematischen Beobachtung anhand der Ratingskala können für die Entwicklung eines halbstandardisierten Interviews genutzt werden, das vor allem Gutachtern als Orientierung dient, die erstmalig am Auswahlverfahren partizipieren.
5.
Im Frühjahr 2011 soll das halbstandardisierte Interview im Auswahlprozess eingesetzt werden, begleitet von einer entsprechenden quantitativen Evaluation durch die Gutachter.

Ergebnis: Die Reformierung des Auswahlverfahrens an der Universität Witten/Herdecke dient der fundierten Entwicklung eines halbstandardisierten Interviewleitfadens.

Schlussfolgerung: Die Effektivität und Transparenz des Verfahrens sollen gesteigert und das Anforderungsprofil für Studierende präzisiert und etabliert werden.


Literatur

1.
Hughes P. Can we improve on how we select medical students? J R Soc Med. 2002;95(1):18-22. DOI: 10.1258/jrsm.95.1.18 External link
2.
Hofmann M, Rieger M, Ostermann T. Schulische und nicht-schulische Prädiktoren für die Studienplatzzusage an der Universität Witten / Herdecke - Ergebnisse einer QUEST-Analyse. GMS Z Med Ausbild. 2007;24(4):Doc188. Zugänglich unter: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2007-24/zma000482.shtml External link