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Visualisierte Lehre in der Chirurgie an der Medizinischen Universität Graz
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Published: | November 18, 2010 |
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Einleitung: Virtuelle Lehrbausteine sind ein integraler Bestandteil der Lehrkommunikation und werden meist als zusätzliches Tool zur Wissensvermittlung eingesetzt. Gerade bei chirurgischen Disziplinen passiert jedoch die meiste Wissensvermittlung immer noch durch Frontalunterricht. Dies basiert vor allem auf einem antiquierten Glauben, dass chirurgische Fertigkeiten nur in reeller Lehre unterrichtet werden können.
Im folgenden Modell werden chirurgische Lehrinhalte allein durch virtuelle Lehre vermittelt und in Kleingruppenunterricht an PatientInnen vertieft.
Methoden: Im Rahmen eines seit WS 2006/07 bestehenden speziellen Studienmoduls werden sowohl chirurgische Techniken wie auch die dahinterstehende internistische Indikation primär im Rahmen des Virtuellen Medizinischen Campus gelehrt. Erst nach erfolgreicher Absolvierung des virtuellen Teiles des Modules ist es den Studierenden möglich im Rahmen einer vierwöchigen klinischen Hospitation bei Operationen zu assistieren, kleine chirurgische Eingriffe unter Anleitung selbst auszuführen sowie die primäre Betreuung ambulanter PatientInnen zu übernehmen. Die StudentInnen verfassen im Rahmen der Hospitation detaillierte Berichte über jede/n PatientIn, welche als Beurteilungsgrundlage dient.
Diskussion: Durch die virtuell nähergebrachten Tätigkeiten sind die TeilnehmerInnen ausreichend für die Ihre Aufgaben im Rahmen der darauffolgenden Übung vorbereitet. Vor allem die durch diese Lehrform vermittelten Fertigkeiten wie Naht- oder Knüpftechniken können von den Studierenden sofort umgesetzt werden. Dies ermöglicht den Studierenden von Beginn der reellen Einheit ein selbstständiges Arbeiten am Patienten/der Patientin und ermöglicht damit eine gezielte Vorbereitung auf spätere Tätigkeiten wie etwa auf das sechste Studienjahr oder die Turnusausbildung.