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Häufigkeit von Malignomen in diagnostischen Lymphknoten-Biopsien
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Bei Patienten, die sich mit einem anhaltend vergrößerten Halslymphknoten vorstellen, sollte neben einer Bildgebung auch eine Gewebsprobe aus dem Lymphknoten vorgenommen werden, da bei der Vielzahl der möglichen zugrunde liegenden Erkrankungen nur so zuverlässig die Diagnose korrekt gestellt werden kann. Um die Häufigkeit maligner Erkrankungen feststellen zu können, haben wir folgende Studie vorgenommen.
Methoden: Retrospektiv (I/2000–VI/2008) haben wir die Patienten identifiziert, die uns zu einer diagnostischen Biopsie zugewiesen wurden, sowie das jeweilige histologische Ergebnis recherchiert.
Ergebnisse: Es wurden 720 Patienten identifiziert (445 männlich, 275 weiblich), bei denen in dieser Zeitspanne eine diagnostische Lymphknotenbiopsie/-exstirpation vorgenommen wurde. Maligne Tumore hatten 517 Patienten (72%; 343 männlich, 174 weiblich): 322 Patienten mit Metastasen (238 Plattenepithelkarzinome, 14 Schilddrüsenkarzinome, 13 Brustkrebse, 52 sonstige) und 195 Patienten mit malignen Lymphomen (29 Hodgkin-Lymphome, 166 Non-Hodgkin Lymphome, Altersspanne 3–97 Jahre). Benigne Erkrankungen hatten 12 Patienten (1.7%): 2 Männer, beide mit Warthin-Tumoren, und 10 Frauen mit Sarkoidose (3), Sialadenitis (2, vereinbar mit Sjögren's Syndrom), zuvor unbekannter Tuberkulose (2), Toxoplasmose (2), sowie Schwannom (1). Kein pathologischer Befund fand sich bei 191 Patienten (26.5%; 100 männlich, 91 weiblich).
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass in über 70% der Fälle Malignome aufgedeckt wurden, und untermauern damit die Empfehlung zur Gewebsprobe bzw. Exstirpation bei dauerhaft vergrößerten Lymphknoten.