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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Differentialdiagnose einer prätrachealen Raumforderung: Myeloides Sarkom

Meeting Abstract

  • corresponding author Thiemo Kurzweg - HNO-Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
  • Hannes Kutta - HNO-Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
  • Andreas Marx - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
  • Alexander Muth - Onkologisches Zentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
  • Reinald Knecht - HNO-Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod179

doi: 10.3205/10hnod179, urn:nbn:de:0183-10hnod1794

Published: April 22, 2010

© 2010 Kurzweg et al.
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Text

Einleitung: Als Differentialdiagnosen einer prätrachealen Raumforderung kommen eine Reihe von gut- und bösartigen Erkrankungen in Betracht. Neben medianen Halszysten können Granulome, Lymphome, Lymphknotenmetastasen oder Neoplasien der Schilddrüse auftreten. Myeloide Sarkome werden auch als Chlorome, granulozytäre Sarkome oder Myeloblastome bezeichnet und sind als Hautmanifestation akuter myeloischer Leukämien und chronisch myeloproliferativer Erkrankungen bekannt. Eine prätracheale Manifestation wurde unseres Wissens bisher nicht beschrieben.

Methoden: Systematische und selektive Literaturrecherche (Medline) auf Basis einer Fallbeschreibung.

Fallbeschreibung: Ein 75-jähriger Patient mit bekannter chronisch myeloproliferativer Erkrankung wurde aufgrund einer AZ-Verschlechterung und einer unklaren geröteten ca. 3 x 3 cm messenden Raumforderung prätracheal oberhalb des Jugulums stationär aufgenommen. Es bestand Dysphagie. Der mikrobiologisch aufgearbeitete Abstrich aus einem ulcerierenden Focus ergab E. coli. In der Pathohistologie fanden sich eosinophile Myelozyten als Hinweis für das Vorliegen eines myeloiden Sarkoms.

Schlussfolgerungen: Bei Vorliegen von hämatologischen Grunderkrankungen sollten kutane Infiltrate der Erkrankung bei differentialdiagnostischen Erwägungen in Betracht gezogen werden. Vice versa kann ein Chlorom als Erstmanifestation eines myeloproliferativen Leidens auftreten.