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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Multimodale Therapie bei maligner Transformation einer HPV 6/11-assoziierten Larynxpapillomatose

Meeting Abstract

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  • corresponding author Maximilian Traxdorf - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universität Erlangen, Deutschland
  • Christopher Bohr - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universität Erlangen, Deutschland
  • Katrin Rogler - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universität Erlangen, Deutschland
  • Heinrich Iro - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universität Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod231

doi: 10.3205/10hnod231, urn:nbn:de:0183-10hnod2319

Published: April 22, 2010

© 2010 Traxdorf et al.
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Ätiologisch lassen sich bei nahezu allen Formen der rezidivierenden Larynxpapillomatose, sowohl bei Kindern (JORRP) als auch bei Erwachsenen (AORRP), die mukotropen HPV Typen 6 und 11 nachweisen. Die HPV-assoziierte Karzinogenese der low-risk-Typen HPV 6/11 hat bis jetzt unterschiedlichste Ansätze einer multimodalen Therapie auf den Plan gerufen.

Beschrieben wird der Fall einer 23-jährigen Patientin, welche initial aufgrund eines rechts-cervikalen Halsabszesses in die Poliklinik der Hals-Nasen-Ohren-Klinik Erlangen eingeliefert wurde. Intraoperativ zeigte sich ein ausgedehnter exophytischer, papillomatöser Prozess im Bereich des rechten Oro-/Hypopharynx sowie in der cervikalen Abszesshöhle. Nach virologischer Sicherung einer HPV 6/11 assoziierten Papillomatose wurde eine kombinierte antivirale Therapie mit lokalen Cidofovir-Instillationen sowie systemischer Gabe von Peginterferon-α und Ribavirin eingeleitet. Im Verlauf von 10 Monaten kam es trotz virostatischer Therapie zu einer Befundprogredienz. In einer erneuten Biopsie konnte letztendlich eine HPV-assoziierte maligne Transformation nachgewiesen werden. Aufgrund einer ausgedehnten Weichteilpapillomatose mit diffusem Übergang in ein frühinvasives Karzinom wurde eine definitive simultane Radiochemotherapie durchgeführt. Zusätzlich wurde die Patientin adjuvant mit einer tetravalenten HPV-Vakzine geimpft. Seit Dezember 2007 befindet sich die Patientin in kompletter Remission.

Eine kombinierte antivirale und chirurgische Behandlung stellt nach aktuellem Kenntnisstand die Therapie der Wahl bei recurrenter Larynxpapillomatose dar. Trotz der weitreichenden Therapieerfolge sollte jedoch eine mögliche Karzinogenese durch Cidofovir-Instillationen durch weitere Studien untersucht werden.