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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Die Rolle des organischen Kationentransporters OCT2 auf die Cisplatin-induzierte Ototoxizität

Meeting Abstract

  • corresponding author Dirk Deuster - Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, UK Münster, Deutschland
  • Giuliano Ciarimboli - Medizinische Klinik und Poliklinik D, Experimentelle Nephrologie, UK Münster, Deutschland
  • Arne Knief - Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, UK Münster, Deutschland
  • Bayram Edemir - Medizinische Klinik und Poliklinik D, Experimentelle Nephrologie, UK Münster, Deutschland
  • Hermann Pavenstädt - Medizinische Klinik und Poliklinik D, UK Münster, Deutschland
  • Claudia Lanvers-Kaminsky - Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Onkologie, UK Münster, Deutschland
  • Alfred H. Schinkel - The Netherlands Cancer Institute, Amsterdam, Niederlande
  • Heribert Jürgens - Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Onkologie, UK Münster, Deutschland
  • Eberhard Schlatter - Medizinische Klinik und Poliklinik D, Experimentelle Nephrologie, UK Münster, Deutschland
  • Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen - Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, UK Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod272

doi: 10.3205/10hnod272, urn:nbn:de:0183-10hnod2720

Published: April 22, 2010

© 2010 Deuster et al.
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Cisplatin ist ein wirksames Chemotherapeutikum von Tumoren im Kindesalter, limitiert durch seine Oto- und Nephrotoxizität. Für Tubuluszellen der Niere wurde in vitro gezeigt, dass der organische Kationentransporter 2 (OCT2) die Cisplatin-Aufnahme in die Zelle vermittelt. Diese Studie untersuchte in einem in-vivo-Modell, ob OCT2 auch bei Cisplatin-induzierten Hörverlusten eine Rolle spielt.

Untersucht wurden FVB-(WT) und OCT1/2-knockout-Mäuse (KO). Beiden Stämmen wurde einmalig Cisplatin oder NaCl-Lösung injiziert, einem Teil der WT-Mäuse zusätzlich zum Cisplatin Cimetidin als kompetitives Substrat des OCT2. Das Hörvermögen wurde mittels Hirnstammaudiometrie (ABR) bei 8, 16 und 32 kHz vor und 4 Tage nach Injektion überprüft. Bei beiden Stämmen wurde die OCT2-Expression immunhistochemisch an Cochleapräparaten untersucht. Bei den WT-Mäusen wurde zusätzlich die OCT2-Expression durch cDNA-Nachweis quantifiziert und mit der Expression anderer OCT und des auch in die zelluläre Cisplatin-Aufnahme involvierten Kupfertransporters 1 (Ctr1) verglichen.

WT-Mäuse zeigten nach Cisplatingabe signifikant höhere ABR-Schwellen bei 16 und 32 kHz, während WT-Mäuse ohne Cisplatin, WT-Mäuse mit Cisplatin und Cimetidin und KO-Mäuse mit oder ohne Cisplatin keine Erhöhung zeigten. In inneren und äußeren Haarzellen und der Stria vascularis nur der WT-Mäuse wurde OCT2 exprimiert. Die quantitative Analyse zeigte eine höhere Expression des OCT2 in der Cochlea als anderer OCT oder des Ctr1.

Erstmals konnte OCT2 in der Cochlea nachgewiesen und dessen Bedeutung bei der Cisplatin-Ototoxizität gezeigt werden. Die Möglichkeit der kompetitiven Inhibition des OCT2 durch andere organische Kationen eröffnet neue Ansätze zur Protektion des Cisplatin-induzierten Hörverlustes.

Unterstützt durch: Deutsche Krebshilfe (108539)