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Etablierung eines Meningitis-Modells für das Meerschweinchen nach Cochlea Implantation
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Published: | April 22, 2010 |
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Eine seltene, aber gefürchtete Komplikation bei der Cochlea Implant-Versorgung ist das Auftreten einer Meningitis im Rahmen einer akuten Mittelohrentzündung.
Ziel der Studie ist die Etablierung eines Meningitis-Modells für das Meerschweinchen nach Einsetzen eines Cochlea-Implantats. Als Infektionserreger wurde Streptococcus pneumoniae D39 strain 2 (NCTC 7466), ein häufiger humanpathogener Meningitis-Erreger, gewählt. Als Versuchstiere wurden pigmentierte BFA-Meerschweinchen beiderlei Geschlechts verwendet. Nach intrachochleärer Applikation eines Silikonstiftes (© MED-EL) erfolgte eine 5-wöchige Heilungsphase und anschließend eine Infektion der Tiere mit Keimkonzentrationen zwischen 1x109 und 1x104 CFU/ml über das Mittelohr (10 µl Keimsuspension). Die Entstehung einer Meningitis wurde anhand klinischer Symptome, sowie Liquoruntersuchung und histologischer Aufarbeitung von Gehirn und Cochleae dokumentiert.
Bei einer Keimkonzentration von 1x109 CFU/ml (n=3) entwickelten alle infizierten Tiere eine Meningitis, während bei einer Konzentration von 1x104 CFU/ml (n=6) keine Meningitiden auftraten. Bei 1x107 CFU/ml (n=10) zeigten 50% der Tiere klinisch, sowie histologisch Zeichen einer Meningitis.
Das hier vorgestellte Meningitis-Modell am Meerschweinchen soll zur Untersuchung neu-entwickleter Cochleaimplant-Elektroden im Hinblick auf ihr Risikoprofil dienen.
Unterstützt durch: MED-EL