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Effekte strukturierter Cochlea Implantat-Elektrodenoberflächen
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Published: | April 22, 2010 |
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Cochlea Implantate (CI) stellen den Standard bei der Versorgung taub geborener Kinder bzw. ertaubter Erwachsener dar. In den ersten Wochen nach einer Cochlea Implantation steigt die elektrische Impedanz der Elektrodenkontakte. Dies wird durch das Wachstum von Bindegewebe um den Elektrodenträger erklärt. Durch eine geeignete Strukturierung der Oberfläche kann das Wachstum von Bindegewebszellen auf CI-Materialien reduziert werden. Nach Übertragung dieser Strukturen auf die Oberfläche von CI-Elektroden werden diese hinsichtlich ihrer Insertionseigenschaften und in vivo Effekte untersucht.
Die Strukturierung der Oberfläche der Elektrodenkontakte und der Gussformen erfolgt mittels fs-Laser. Die ringförmigen Kontakte werden dabei direkt per Laserablation strukturiert und die Strukturen der Gussform während des Gießprozesses der Elektrode auf den Elektrodenträger übertragen. Die strukturierten Elektroden werden hinsichtlich der Beeinflussung der auftretenden Kräfte während der Insertion in ein Cochlea-Modell untersucht. Nach der Implantation erfolgt ein Impedanzmonitoring sowie die Bestimmung der elektrischen Hörschwellen über einen Zeitraum von 4 Wochen. Anschließend werden die Cochleae der histologischen Aufarbeitung zugeführt.
Bei keinem der untersuchten Prototypen wurde eine Vergrößerung der für die Insertion notwendigen Kräfte im Vergleich zu nicht strukturierten Elektroden festgestellt. Der Anstieg der Impedanzen nach Implantation und damit das Bindegewebswachstum scheinen sich zu verzögern. Bei den bisher getesteten Prototypen waren die Impedanzen aber langfristig nicht reduziert.
Gefördert durch DFG SFB 599 TP T1.