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Lärmbelastung des Innenohres bei Cochlea Implantation – Vergleich von Cochleostomie und modifizierter Rundfensterinsertion
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Published: | April 22, 2010 |
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Aus den erweiterten Indikationen der CI-Versorgung ergibt sich der Anspruch einer intraoperativen Protektion des Resthörvermögens. Für eine möglichst atraumatische Intervention sind neben einem verbesserten Design des Elektrodenträgers Modifikationen der Insertionstechnik wie die Rundfensterinsertion etabliert worden. Auch das durch die Bohrarbeit im Bereich der Cochlea verursachte akustische Trauma ist ein den Erhalt des Resthörvermögens beeinflussender Faktor.
Ziel vorliegender Arbeit war die Beurteilung dieses akustischen Traumas im Vergleich von konventioneller Cochleostomie vs. operativer Rundfenstererweiterung.
10 Felsenbeine wurden im operativen Standardzugang präpariert. Nach laserdopplervibrometischer Prüfung der Übertragungsfunktion der Ossikelkette erfolgte die Anlage eines Fensters an der basalen Cochleawindung unter Erhalt des Endosts. An diesem wurden mittels LDV die dem Bohren korrespondierenden Vibrationen zur Beurteilung der Lärmbelastung gemessen. Die Bohrarbeit an jedem Präparat erfolgte dabei sowohl in Form einer klassischen Cochleostomie anterior-inferior des runden Fensters als auch durch eine partielle Erweiterung des runden Fensters.
Die induzierten Schallpegel im Innenohr liegen für beide Methoden zwischen 85–95 dB HL und damit in potentiell hörschädigenden Bereichen. Wenn der Bohrer das Endost berührt und in die intracochleäre Flüssigkeit penetriert, treten Schallpegel von über 100 dB HL auf. Ein signifikanter Unterschied der Schallpegel zwischen den beiden Zugangswegen konnte nicht gefunden werden.
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit einer Hörschädigung sind damit vor allem abhängig von der Dauer der Bohrarbeit. Dementsprechend ist aus Sicht der Lärmbelastung die Methode mit der kürzeren Bohrzeit zu bevorzugen.