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Die Dysphonie: ein Erstsymptom bei Sjögrensyndrom?
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Published: | April 22, 2010 |
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Hintergrund: Dysphonien sind bei Autoimmunkrankheiten, wie z.B. dem Sjögrensyndrom bekannt. Die hier typische Xerostomie/Augentrockenheit tritt anamnestisch in weniger als 40% auf, sodass diese allein nicht wegweisend für den Verdacht des Sjögrensyndroms sind. Unklar ist, ob Dysphonien mit/ohne extralaryngeale Beschwerden auf ein Sjögrensyndrom hinweisen können.
Material und Methoden: 46 Patienten mit Dysphonie füllten einen an „sjögrentypischen“ Symptomen orientierten Fragebogen aus. Mit dem alpha-Fodrin-Antikörper wurde ein mögliches Vorliegen des Sjögrensyndroms betrachtet. Außerdem wurde der Zusammenhang von extralaryngealen Beschwerden und erhöhten alpha-Fodrin-AK untersucht.
Ergebnisse: Bei 6 (13%) Patienten zeigten sich auffällige alpha-Fodrin-IgG-AK, bei 11 (24%) auffällige alpha-Fodrin-IgA-AK, bei 13 (28,3%) Patienten waren ein/beide Antikörper positiv. Ein Zusammenhang von extralaryngealen Beschwerden und positivem AK-Titer bestand nicht.
Diskussion: Auch wenn der Verdacht für ein Sjögrensyndrom durch positive Antikörpertiter nur bei einem kleinen Teil der Patienten bestand und die extralaryngealen Beschwerden nicht mit dem Antikörpertiter korrelierten, unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung der HNO-Ärzte, bei Dysphonien auch an Autoimmunkrankheiten im Sinne eines Sjögrensyndroms zu denken und u. U. serologische Untersuchungen, bzw. auch eine rheumatologische Diagnostik zu veranlassen, zumal die Behandlung des Sjögrensyndroms mit Immunsuppressiva symptomatisch möglich ist.