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TGF-β1-Antisense Therapie beeinflußt die Expression der TGF-β Isoformen und ihrer spezifischen Rezeptortypen
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Published: | April 22, 2010 |
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Keloide treten nach Trauma der Haut bei prädisponierten Patienten auf. Neben starkem Juckreiz und Schmerzen, können diese in gesundes Nachbargewebe einwachsenden Narben zu starken psychischen Belastungen führen. Die Pathophysiologie gilt als ungeklärt. Es wird eine gestörte Wundheilung mit überschießender Produktion extrazellulärer Matrixkomponenten und/oder ausbleibendem Abbau der gleichen, als Hauptursache angenommen. TGF-β1 spielt eine Schlüsselrolle. Ziel unserer Untersuchungen war es, den Einfluß der TGF-β1-Antisense-Therapie auf die Isoformen und ihre Rezeptoren zu untersuchen.
Primäre Fibroblastenzellkulturen wurden aus reserzierten Keloidnarben sowie gesundem Nachnachbargewebe (zum immunhistochemischen Vergleich) generiert. Die Keloidfibroblasten wurden anschließend mit TGF-β1-Antisense angesetzt. Die Expression der Isoformen TGF-β1, -β2 und -β3, sowie der TGF-β-Rezeptoren Typ I (TGF-βRI) und Typ II (TGF-ßRII) wurden mittels Immunhistochemie, RT-PCR und ELISA nach einer Inkubationszeit von 48 und 72 Stunden gemessen. Die Antisensetherapie führte neben dem zu erwartenden Expressionsabfall von TGF-β1, zu einem gleichzeitigen Abfall von TGF-β2 und einem deutlichen Anstieg von TGF-βRII.
Die gemessenen Veränderungen haben auf die Bindegewebsproliferation einen bereits anerkannten, hemmenden Einfluß. Die TGF-β1-Antisense-Therapie kann als attraktives Konzept zur gentherapeutisch orientierten Behandlung fibroproliferativer Prozesse herangezogen werden. Das Verfahren eignet sich gleichfalls zur gezielten Analyse biomolekularer Zusammenhänge, um pathophysiologische Hintergründe der Keloidbildung zu beleuchten. Ferner scheint im beschriebenen Zytokinsystem eine autokrine Regulation zwischen den Isoformen und den Rezeptoren zu bestehen.