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Aspergillose des Sinus sphenoidalis
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Der Aspergillus ist ein ubiquitärer und fakultativ pathogener Pilz, der bei immunsupprimierten Patienten häufiger zu Erkrankungen führt. Zu den häufigsten Organmanifestationen gehören das Nasennebenhöhlensystem, der äußere Gehörgang und das bronchopulmonale System.
Kasuistik: Ein 80-jähriger Patient stellte sich bereits 2005 in unserer Klinik wegen parietaler Cephalgien vor. Im Rahmen des Schädel-CT's war eine Totalverschattung des Sinus sphenoidalis rechts auffällig. Anamnestisch bekannt war ein Diabetes mellitus und ein radiochirurgisch therapiertes Colon-Carcinom. Unter Annahme einer Metastase wurde die Keilbeinhöhle 2005 trepaniert und es ergab sich ein Aspergillom. Es erfolgte eine lokale Pflege. Jetzt stellte sich der Patient erneut mit Cephalgien vor. Eine Sehstörung und eine Rhinorrhoe lagen nicht vor. Endoskopisch war der endonasale Befund unauffällig. Im NNH-CT war die Keilbeinhöhle wieder weichteildicht verschattet und die knöcherne Destruktion des Clivus bei sonst massiver Sklerosierung der Keilbeinhöhlenwände fortgeschritten, so dass in einem kleinen knöchernen Bereich keine Abgrenzung mehr zum Stammhirn vorliegt. Bei aggressiver Pilzsinusitis erfolgt jetzt nach erneuter histologischer Sicherung eine langfristige systemische Therapie mit Voriconazol, eine Lokaltherapie mit Amphomoronal und intensive endonasale Nachpflege.
Schlussfolgerung: Die mit aggressiv wachsendem Aspergillus befallenen Nasennebenhöhlen sollten zügig chirurgisch saniert und die Schleimhaut unbedingt erhalten werden. Weiterhin ist es ratsam, lokal oder systemisch eine antimykotische Therapie durchzuführen.