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Genetische Polymorphismen im Endothelin-Rezeptor-A als Suszeptibilitätsfaktor für das Schlafapnoesyndrom
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) tritt häufig im Zusammenhang mit Übergewicht, kraniofazialen Veränderungen, kardiovaskulären Erkrankungen und gestörten Atemkontrollmechanismen auf. Vor allem kraniofaziale Veränderungen, Pathologien im Herz-Kreislaufsystem und eine gestörte Atmungsregulation zeigten sich bei Mäusen, deren Endothelinsystem genetisch modifiziert war. Das spezifische Zusammenspiel der drei Endothelin-Isoformen (Endothelin-1, -2, -3) und den zwei Rezeptoren (Endothelin-Rezeptor-A und -B) kann über die Regulation des Gefäßtonus zu kardiovaskulären Pathologien beim Menschen führen. Diese Zusammenhänge bildeten die Grundlage für die Vermutung, dass Polymorphismen im Endothelin-Rezeptor-A- (EDNRA)-Gen Einfluss auf den Schweregrad des OSAS haben können.
Methoden: 400 Patienten aus unserem Schlaflabor, älter als 18 Jahre, von kaukasischer Herkunft und ein mithilfe der Polysomnographie gesichertes OSAS (AHI>5/h, zentrale Apnoen <10%) wurden in die Studie eingeschlossen. Die Genotypisierung der selektierten EDNRA-Polymorphismen E335E, H323H, G-231A und C+70G erfolgte mittels Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR), Restriktions-Fragmentlängen-Polymorphismus und Real-Time-PCR.
Ergebnisse: Das mutierte Allel von G-231A zeigte einen protektiven Effekt für das Auftreten von OSAS (p=0.053, OR 0.53). Das gleichzeitige Vorliegen der Parameter männliches Geschlecht (p=0.02) und Übergewicht (BMI>25kg/m²; p<0.001) steigert das Risiko für das Auftreten von OSAS.
Schlussfolgerung: Das Schlafapnoesyndrom ist ein polyätiologisches Krankheitsbild und erfordert daher eine komplexe genetische Untersuchung. Der protektive Faktor des mutierten G-231A-Allels sollte dabei spezifischer untersucht werden.