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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Hat eine Botulinumtoxin-A-Therapie bei funktionellen Indikationen im HNO-Bereich Auswirkungen auf die Lebensqualität?

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Braun - HNO-Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
  • Robert Gürkov - HNO-Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
  • John-Martin Hempel - HNO-Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
  • Alexander Berghaus - HNO-Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
  • Eike Krause - HNO-Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod729

doi: 10.3205/10hnod729, urn:nbn:de:0183-10hnod7298

Published: April 22, 2010

© 2010 Braun et al.
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Text

Einleitung: Botulinumtoxin A (BTA) wird in der HNO-Heilkunde bei zahlreichen Indikationen eingesetzt. Für die meisten funktionellen Indikationen fehlen Studien mit validierten Instrumenten, die die Auswirkung der Therapie auf die Lebensqualität untersuchen, einem Parameter, der heute als wesentliches Evaluationskriterium einer Therapie angesehen wird. Da oft eine Off-label-Anwendung vorliegt, hat diese Fragestellung eine medikolegale und ökonomische Bedeutung.

Methoden: 40 Patienten, die mit BTA auf Grund funktioneller Störungen in unserer Klinik behandelt wurden, erhielten das Glasgow Benefit Inventory. Dieser validierte Fragebogen misst die Auswirkung von Interventionen im HNO-Bereich auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Es können Scores von –100 (maximaler negativer Effekt) bis 100 (maximaler positiver Effekt) erzielt werden.

Ergebnisse: 29 Patienten (Rücklaufquote 72,5%) erreichten folgende durchschnittliche Gesamtscores: 1,2 (Sialorrhoe, n=7), 22,6 (Frey-Syndrom, n=8), 20,6 (Ohrgeräusch bei palatalem Tremor, n=5), 15,0 (Stimmprothesenstörung bei Laryngektomierten durch pharyngoösophagealen Spasmus, n=5), 38,9 (spasmodische Dysphonie, n=2) sowie 27,8 (oromandibuläre Dystonie, n=2). Der Anteil an behandelten Patienten mit einem Anstieg der Lebensqualität, d.h. positivem Gesamtscore, unterschied sich deutlich bei den einzelnen Indikationen: Sialorrhoe 29%, Frey-Syndrom 88%, palataler Tremor 60%, Stimmprothesenstörung 60%, spasmodische Dysphonie 100%, oromandibuläre Dystonie 100%.

Schlussfolgerungen: Eine Therapie mit BTA kann bei allen untersuchten Indikationen – jedoch nicht bei allen Patienten – die Lebensqualität steigern. Folgestudien mit größeren Patientenzahlen müssen zeigen, welche Patienten von einer Therapie am ehesten profitieren.