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94th Annual Meeting of the Southwest German Association of Otorhinolaryngologists

17. - 18.09.2010, Eltville im Rheingau

Zur Behandlung der nekrotisierenden Fasziitis

Meeting Abstract

  • Simona Cantemir - HNO-Klinik, Hagen, Deutschland
  • Sabine Eichhorn - HNO-Klinik, Hagen, Deutschland
  • Gerhard Hesse - Tinnitus Klinik, Bad Arolsen, Deutschland
  • corresponding author Armin Laubert - HNO-Klinik, Hagen, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 94. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Eltville im Rheingau, 17.-18.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnosw03

doi: 10.3205/10hnosw03, urn:nbn:de:0183-10hnosw036

Published: August 2, 2010

© 2010 Cantemir et al.
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Einführung: Die nekrotisierende Fasziitis ist eine sich schnell ausbreitende, lebensbedrohliche Weichteilinfektion mit rasch fortschreitender Gangrän von Subcutis und Halsfaszien. Die Inzidenz beträgt 0,4/100.000 Einwohner, Auslöser sind hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes) oder Mischinfektionen (Anerbier). Die Erkrankung tritt gehäuft bei immunsupprimierten Patienten auf und die Mortalität ist mit über 30% sehr hoch, weil die Fasziitis meistens zu spät erkannt wird und die Patienten einen septischen Schock erleiden.

Methodik: Anhand der Krankheitsgeschichte von 10 Patienten, in dem Zeitraum zwischen 2003 und 2009, gehen wir auf die Klinik, die Risikofaktoren, die Diagnostik, die Therapie und den klinischen Verlauf ein.

Ergebnisse: Die Patienten wurden mit stärksten Schmerzen, Rötung und Schwellung stationär aufgenommen und nach der Durchführung eines Hals-CTs, bis auf eine Ausnahme, noch am Aufnahmetag operiert. Es wurde eine offene Nachbehandlung mit regelmäßiger Nekrosenabtragung und Spülung, eine intravenöse Mehrfach-Antibiose und intensivmedizinischer Therapie angeschlossen.

20% der Kranken waren vorher immunsupprimiert und 20% hatten einen Diabetes mellitus. Alle Patienten entwickelten postoperativ eine Sepsis mit Multiorganversagen. Der Erregernachweis gelang lediglich in 60% der Fälle. Nur eine Patientin ist verstorben (Mortalität 1 von 10 in unserem Krankengut), allerdings waren 5 von 10 Patienten unter 60 Jahre alt im Gegensatz zu den allgemeinen Literaturangaben.

Fazit: Die schnelle Diagnosestellung mit ausgedehnter operativer Eröffnung, auch bei fehlender Einschmelzung mit Spülung der Halslogen, Abstrichentnahme, Histologie, wiederholter Nekroseabtragung, bei offener Nachbehandlung und nachfolgender intensivmedizinischen Maßnahmen ist lebensrettend.