Article
Zur Behandlung der nekrotisierenden Fasziitis
Search Medline for
Authors
Published: | August 2, 2010 |
---|
Outline
Text
Einführung: Die nekrotisierende Fasziitis ist eine sich schnell ausbreitende, lebensbedrohliche Weichteilinfektion mit rasch fortschreitender Gangrän von Subcutis und Halsfaszien. Die Inzidenz beträgt 0,4/100.000 Einwohner, Auslöser sind hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes) oder Mischinfektionen (Anerbier). Die Erkrankung tritt gehäuft bei immunsupprimierten Patienten auf und die Mortalität ist mit über 30% sehr hoch, weil die Fasziitis meistens zu spät erkannt wird und die Patienten einen septischen Schock erleiden.
Methodik: Anhand der Krankheitsgeschichte von 10 Patienten, in dem Zeitraum zwischen 2003 und 2009, gehen wir auf die Klinik, die Risikofaktoren, die Diagnostik, die Therapie und den klinischen Verlauf ein.
Ergebnisse: Die Patienten wurden mit stärksten Schmerzen, Rötung und Schwellung stationär aufgenommen und nach der Durchführung eines Hals-CTs, bis auf eine Ausnahme, noch am Aufnahmetag operiert. Es wurde eine offene Nachbehandlung mit regelmäßiger Nekrosenabtragung und Spülung, eine intravenöse Mehrfach-Antibiose und intensivmedizinischer Therapie angeschlossen.
20% der Kranken waren vorher immunsupprimiert und 20% hatten einen Diabetes mellitus. Alle Patienten entwickelten postoperativ eine Sepsis mit Multiorganversagen. Der Erregernachweis gelang lediglich in 60% der Fälle. Nur eine Patientin ist verstorben (Mortalität 1 von 10 in unserem Krankengut), allerdings waren 5 von 10 Patienten unter 60 Jahre alt im Gegensatz zu den allgemeinen Literaturangaben.
Fazit: Die schnelle Diagnosestellung mit ausgedehnter operativer Eröffnung, auch bei fehlender Einschmelzung mit Spülung der Halslogen, Abstrichentnahme, Histologie, wiederholter Nekroseabtragung, bei offener Nachbehandlung und nachfolgender intensivmedizinischen Maßnahmen ist lebensrettend.