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10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010)

Deutsche Gesellschaft für Infektiologie,
Deutsche AIDS-Gesellschaft,
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit,
Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie

23.06. - 26.06.2010, Köln

Intra- und extrakranielle Infektion der Temporalregion durch Kryptokokken bei einem immunkompetenten 20-jährigen Patienten – case report

Combined intra- and extracranial cryptococcal infection of a twenty year old patient in the right temporal area – a case report

Meeting Abstract

  • M. Scheer - Uniklinik Köln, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Köln, Germany
  • J. Neugebauer - Uniklinik Köln, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Köln, Germany
  • O.A. Cornely - Uniklinik Köln, Klinik für Innere Medizin I, Köln, Germany; Uniklinik Köln, Zentrum für Klnische Studien (ZKS), Köln, Germany
  • U. Drebber - Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Germany
  • J.E. Zöller - Uniklinik Köln, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Köln, Germany

10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010). Köln, 23.-26.06.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. DocP35

doi: 10.3205/10kit091, urn:nbn:de:0183-10kit0916

Published: June 2, 2010

© 2010 Scheer et al.
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Text

Pilzerkrankungen durch saphrophytisch lebende Kryptokokken sind bei immunkompetenten Patienten im Kopf-Hals Bereich sehr selten. Hingegen sind Kryptokokken assoziierte Erkrankungen der Meningen oder der Lunge bei Patienten mit AIDS, Leukämie oder Morbus Hodgkin deutlich häufiger.

Ein 20-Jahre alter Patient mit einer ALL und einer Sarkoidose stellte sich mit einer seit drei Monaten persistierenden Schwellung im Bereich der rechten Temporalregion vor.

Zu Beginn der Behandlung wurden die Weisheitszähne operativ entfernt, was zu keiner Besserung der Symptome führte. Zur weiteren Diagnostik und Therapie wurde der Patient an die Klinik für Mund- Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie verwiesen. Eine Computertomographie zeigte ein hypodenses Areal und einen Defekt im Os temporale.

(Abbildung 1 [Abb. 1])

Unter dem Verdacht auf einen Temporalabszess wurden zwei Inzisionen durchgeführt, die jedoch keine Besserung der Schmerzen und der Schwellung erbrachte. Eine weitere erweiterte Probenentnahme und mikrobiologische Aufarbeitung bestätigte den Verdacht einer Kryptokokkose. Durch Einleitung einer Therapie mit Fluconazol über mehrere Monate kam es zu einem Rückgang der Schwellung und Abklingen der Schmerzen.

Die Aufarbeitung dieses ungewöhnlichen Falles einer Infektion mit Kryptokokkus neoformans unterstreicht die Notwendigkeit einer suffizienten mikrobiologischen Diagnostik bei Infektionen im Kopf-Hals-Bereich.