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Endoskopische Tränenwegschirurgie
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Published: | November 4, 2010 |
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Die Erhebung aussagekräftiger Befunde durch die transkanalikuläre Endoskopie der ableitende Tränenwege wurde seit 1995 durch die Miniaturisierung endoskopischer Instrumente, zunächst bei der ERCP (endoskopische retrograde Cholangio-Pancreatoskopie), durch die Weiterentwicklung leistungsstarker Xenonlichtquellen und dem Einsatz von Restlichtverstärkern möglich. Die Instrumente, aus Tränenwegspülsonden weiterentwickelt, hatten einen Gesamtdurchmesser von nicht mehr als 1,1 mm und konnten somit nach Erweitern des Tränenpünktchens in das System der ableitenden Tränenwege eingeführt werden.
Hiermit konnten erstmalig eine Vielzahl von Befunden dargestellt werden, die Ursache von kompletten oder inkompletten und damit funktional wirksamen Obstruktionen der ableitenden Tränenwege waren. Die wesentlichen Aussagen dieser Befunde sind, dass in den meisten Fällen einer Tränenwegsobliteration eine lokalisierte Verklebung an einer anatomisch präformierten Falte oder einer Knickstelle vorliegt, beispielsweise der Rosenmüllerschen Falte oder der Krauseschen Falte.
Durch die Entwicklung geeigneter OP-Instrumente wie beispielsweise einem Erbium-YAG Laser, einem Diodenlaser oder eines mechanischen Bohrersystems können diese puntförmigen Verklebungen rekanalisiert werden. Die transkanalikuläre Laserdacryoplastik und die transkanalikuläre Mikrodrilldacryoplastik konnten sich als neue, minimal invasive OP-Verfahren etablieren und in vielen Fällen einen aufwendigeren chirurgischen Eingriff, wie beispielsweise eine DCR, ersparen.
Die Weiterentwicklung der endoskopischen Tränenwegchirurgie liegt zur Zeit in der Entwicklung der transkanalikulären, laserunterstützten DCR, der Kombination verschiedener Verfahren mit einer Ballondilatation und dem Einsatz von antiproliferativen Substanzen zur Verminderung der Restenosierung.