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Fundusautofluoreszenz und ihre diagnostische Bedeutung
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Published: | November 24, 2010 |
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Als Autofluoreszenz bezeichnet man die Fähigkeit einer Substanz bei Anregung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge, Licht einer anderen, längeren Wellenlänge zu emittieren. Durch spezifische Wahl der Anregungswellenlänge und das Einschalten geeigneter Sperrfilter für das emittierte Licht können Strukturen mit Autofluoreszenzphänomenen aufgezeichnet werden. Am Fundus finden sich zahlreiche Fluorophore mit unterschiedlichen autofluoreszenten Eigenschaften. Das für die Fundusdiagnostik wesentlichste ist das Abbauprodukt Lipofuszin in den retinalen Pigmentepithelzellen (RPE-Zellen). Durch die Darstellung der Verteilung des Lipofuszin ist eine indirekte Aussage über die Integrität des RPE’s und damit des Photorezeptor-RP-Komplexes möglich. Bereiche erhöhter Fundusautofluoreszenz (FAF) Intensität repräsentieren eine vermehrte Lipofuszinbildung und können Ausdruck degenerativer Prozesse im Photorezeptor-RPE-Komplex sein. Eine verminderte FAF spiegelt einen beginnenden-, ein fehlendes FAF-Signal den vollständigen Untergang des RPE wieder.
Das nicht invasive Verfahren kann z.B. mit dem konfokalen Scanning-Laser-Ophthalmoskop (Spectralis-HRA) in weniger als 1 min durchgeführt, wobei zur Verbesserung der Signalqualität eine digitale Mittelung von Aufnahmeserien erfolgt.
Hauptindikationen für die Durchführung einer FAF stellen die Früherkennung, Differentialdiagnose und Verlaufskontrolle degenerativer, hereditärer und entzündlicher Erkrankungen, die mit einer Mitbeteiligung des Photorezeptor-RPE-Komplexes einhergehen, dar. Vorgestellt werden typische FAF-Befunde.