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Herbsttagung der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Regensburg mit wissenschaftlicher Unterstützung der ADANO 2011

Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen und Neurootologen der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (ADANO)

29.09. - 30.09.2011, Regensburg

Einfluss des Tiefton-Absenkung bei BAHA-Versorgungen bei einseitiger Taubheit

Meeting Abstract

  • author Martin Kompis - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf und Halschirurgie, Inselspital, Bern, Schweiz
  • F. Pfiffner - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf und Halschirurgie, Inselspital, Bern, Schweiz
  • M. Flynn - Cochlear Bone Anchored Solutions AB, Mölnlycke, Schweden
  • K. Åsnes - Cochlear Bone Anchored Solutions AB, Mölnlycke, Schweden
  • A. Arnold - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf und Halschirurgie, Inselspital, Bern, Schweiz
  • C. Stieger - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf und Halschirurgie, Inselspital, Bern, Schweiz

Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen und Neurootologen der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Herbsttagung der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Regensburg mit wissenschaftlicher Unterstützung der ADANO 2011. Regensburg, 29.-30.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11adano18

doi: 10.3205/11adano18, urn:nbn:de:0183-11adano186

Published: September 21, 2011

© 2011 Kompis et al.
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Text

Einleitung: BAHA oder knochenverankerte Hörgerte (Bone anchored hearing aids) werden seit über einer Dekade nicht nur zur Behandlung von Schallleitungsstörungen sondern auch zur Überwindung des Kopfschatteneffekts bei einseitiger Taubheit verwendet. Da der akustische Kopfschatten bei Frequenzen über etwa 1500 Hz ausgeprägter ist als bei tieferen Frequenzen und BAHAs besonders im tieferen Frequenzbereich zu Verzerrungen neigen, stellt sich bei diesen Versorgungen die Frage des Nutzens der Übertragung des Tieftonanteils.

Material und Methoden: Bei 10 erfahrenen BAHA-Divino-Benutzer mit einseitiger Taubheit wurde das Sprachverstehen im Störlärm mit dem OLSA-Test in zwei verschiedenen Testanordnungen (S0N90 und S90N0, wobei 90 die Richtung des ertaubten, mit einem BAHA versorgten Ohres bezeichnet) und mit 3 verschiedenen Einstellungen der Tieftonabsenkung (270, 630 und 1500Hz) sowie ohne BAHA gemessen. Die Versuchspersonen füllten zudem Fragebogen zum Klang der Einstellungen aus.

Ergebnisse: Erwartungsgemäss profitierten alle 10 Versuchspersonen vom BAHA in der Anordnung S90N0. Der durchschnittliche Gewinn betrug 3.0 dB und war nicht von der Tieftoneinstellung abhängig. In der S0N90 Anordnung zeigte sich bei allen Teilnehmern mit dem BAHA auf der Seite des Störschalls ein kleiner Verlust. Dieser war im Mittel bei der grössten Tieftonbeschneidung (1500 Hz) mit -0.9 dB am besten und wurde bei 270Hz mit 1.7dB statistisch signifikant schlechter (p=0.03).

Fazit: Die Beschneidung des Tieftonanteils von BAHAs bis 1500 Hz bei der Versorgung einer einseitiger Taubheit mindert den Gewinn in günstigen Situationen (S90N0) nicht, kann aber die Nachteile des BAHAs bei Beschallung mit Störschall von der versorgten Seite signifikant verringern. Dies kann durch die Verringerung der Verzerrungen im Tieftonbereich erklärt werden.