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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Sinnhaftigkeit und Grenzen der Korrekturoperation nach Nuss bei Pectus excavatum im Erwachsenenalter

Meeting Abstract

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  • Ronald Lützenberg - Charite, Chirurgische Klinik I CC10, Berlin
  • Heinz Johannes Buhr - Charite, Chirurgische Klinik I CC10, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch038

doi: 10.3205/11dgch038, urn:nbn:de:0183-11dgch0383

Published: May 20, 2011

© 2011 Lützenberg et al.
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Einleitung: Ziel der Korrekturoperation nach Nuss ist die Schaffung einer physiologisch geformten ventralen Brustwand und Dekompression der Thoraxorgane durch die eingeleitete Kraft der Metallimplantate/ Pectus Bar. Seit Einführung dieses Verfahrens wird es zunehmend bei Erwachsenen durchgeführt. Die Anerkennung und Definition der Grenzen dieser OP-Technik durch Alter und Art der Deformität verhindert unzureichende Korrekturergebnisse.

Material und Methoden: In der Zeit von 2001-2010 führten wir bei 154 Patienten eine Pectus excavatum Korrektur nach Nuss durch. 81 Patienten waren älter als 20 Jahre. Das mittlere Alter betrug 29,4 (20 – 44). Wir analysierten die Korrekturergebnisse und Komplikationen in dieser Altersgruppe im Vergleich zu der unter 20 Jahren.

Ergebnisse: In 84% erfolgte die Korrektur unter Einsatz von 2 Pectus Bar. Der perioperative Blutverlust betrug im Mittel 10 ml. Ein punktionspflichtiger Pleuraerguss bestand in 7 Fällen (8,6%), eine revisionspflichtige Dislokation in 2 Fällen (2,5%). Bei 3 Patienten (3,7%) trat ein Wundinfekt auf. Majorkomplikationen wie Herz-, Pericard- oder Lungenverletzungen wurden nicht beobachtet. Die stationäre Behandlungsdauer war mit 7,4 zu 6,5 Tagen nicht signifikant different.

Schlussfolgerung: Trotz der erhöhten Festigkeit des Brustkorbes im höheren Lebensalter ist die Nuss Technik mit sehr guten Ergebnissen anwendbar. Der Prozess des „thoracic remodeling“ im postoperativen Verlauf verbessert gerade in diesem Alter das direkte operative Ergebnis weiter. Ein signifikanter Unterschied besteht in der Möglichkeit der Ausbildung eines postoperativen Pleuraergusses. Grenzen der Technik zeigen sich bei Männern bei einer einseitigen sternochondralen Angulation größer 70 Grad als auch beim unbalanced chest.