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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Auftreten einer angio-bronchialen Fistel nach Port-a-cath Implantation – Kasuistik einer seltenen Komplikation

Meeting Abstract

  • Arne Macher - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Andreas Raffel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Markus Krausch - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Falk Miese - Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Radiologie, Düsseldorf
  • Kenko Cupisti - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Claus Ferdinand Eisenberger - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Wolfram Trudo Knoefel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch220

doi: 10.3205/11dgch220, urn:nbn:de:0183-11dgch2202

Published: May 20, 2011

© 2011 Macher et al.
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Einleitung: Das Auftreten einer bronchovaskulären Fistel ist eine seltene Komplikation, die im Rahmen von bronchoplastischen Eingriffen bei Lungentumoren auftreten kann. Wir stellen den seltenen Fall einer angiobronchialen Fistel nach Portimplantation bei einem 62 jährigen Patienten vor und beleuchten diesen im Kontext der Literatur.

Material und Methoden: Bei dem Patienten bestand eine thrombophile Diathese bei homozygoter Faktor-V-Leiden Mutation. Aufgrund dieser kam es zu einer ausgedehnten Mesenterialvenenthrombose mit Dünndarmischämie. Bei Kurzdarmsyndrom erfolgte eine parenterale Ernährung via Hickman-Katheter. Nach 12 Jahren trat eine katheterassoziierte Sepsis auf. Es erfolgte die Entfernung des Kathetersystems und die Anlage eines Portsystems über die linke Beckenstrombahn. Nach rezidivierenden Katheterinfekten mit Ex- und Implantationen der Portsysteme musste 2008 bei extrem schwierigen Venenverhältnissen ein Portsystem via Thorakotomie in die V. azygos eingebracht werden.

Ergebnisse: Im Verlauf entwickelte der Patient eine respiratorische Insuffizienz mit Intubationspflichtigkeit bei pneumogener Sepsis. Röntgenologisch wurde eine rechtsseitige Pneumonie diagnostiziert, im CT konnte eine Lungenembolie bei Thrombosen der oberen und unteren Einflussbahn ausgeschlossen werden. Die Kontrastmitteldarstellung des Portes ergab eine Fistelbildung zwischen Portkatheterspitze und Bronchialsystem des rechten Lungenmittellappens. Es erfolgte die Explantation des Portssystems und eine antibiotische Therapie mit Meropenem und Vancomycin. Nach deutlicher Befundbesserung wurde eine Hickman-Kathter-Anlage über die V. femoralis sinstra zur parenteralen Ernährung durchgeführt. Leider kam es im weiteren Verlauf zu einer akuten Hirnblutung der hinteren Schädelgrube mit Kompressionswirkung. Trotz neurochirurgischer Dekompression verstarb der Patient infolge einer infratentoriellen Einklemmung.

Schlussfolgerung: Eine bronchovaskulären Fistel ist eine seltene Komplikation, die im Rahmen von operativen Eingriffen bei Lungentumoren oder nach Lungentransplantation auftreten kann. In rund 1,2% der Fälle kommt es nach Manschttenresektion oder Lobektomie zur Ausbildung einer bronchoarteriellen Fistel. Das Auftreten einer angiobronchialen Fistel nach Port Implantation ist in der Literatur bisher nicht beschrieben. Anders als bei postoperativen broncho-arteriellen Fisteln mit oftmals dramatischer Klinik kann die Klinik der bronchovenösen Fistel schleichend und moderat sein.