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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

D2-Lymphadenektomie in der Behandlung des Magenkarzinomes: Einfluss der Anzahl resezierter Lymphknoten auf die Langzeitprognose

Meeting Abstract

  • Ulrich Klaus Fetzner - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Hakan Alakus - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Christian Schulte - Mannheim
  • Elfriede Bollschweiler - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf Hölscher - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Stefan Paul Mönig - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch318

doi: 10.3205/11dgch318, urn:nbn:de:0183-11dgch3187

Published: May 20, 2011

© 2011 Fetzner et al.
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Text

Einleitung: Das sinnvolle Ausmaß der systematischen Lymphadenektomie (LAD) beim Magenkarzinom wird kontrovers diskutiert. Insbesondere ist die prognostische Bedeutung der Anzahl resezierter und histopathologisch untersuchter Lymphknoten (LK) bei einer D2-LAD international umstritten. In der Deutschen Magenkarzinomstudie wurde die Anzahl von 25 entfernten Lymphknoten als adäquate D2-LAD postuliert. Ziel der Untersuchung war die Evaluation des stadienabhängigen prognostischen Wertes der Anzahl resezierter LK.

Material und Methoden: In der prospektiven Beobachtungsstudie wurden 189 Patienten nach D2-Gastrektomie in standardisierter Technik (LK-Stationen 1-12), welche keiner neoadjuvanten/adjuvanten Chemotherapie zugeführt worden waren, analysiert. Anhand der Anzahl resezierter und histopathologisch untersuchter LK wurden analog der Literaturangaben 4 Subgruppen gebildet: Gruppe A mit <15 entfernten Lymphknoten, Gruppe B mit 16 – 25 entfernten Lymphknoten, Gruppe C mit 25 – 40 entfernten Lymphknoten und Gruppe D mit über 40 entfernten LK. Zunächst wurden die Patienten über alle T-Kategorien, dann auch getrennt nach T1 – T4 hinsichtlich des Langzeitüberlebens untersucht. Weiter wurden Patienten mit positivem Lymphknotenstatus (N) über alle Stadien, sowie unterteilt nach T1-T4 untersucht.

Ergebnisse: Im Rahmen der D2-LAD wurden im Mittel 35 LK reseziert (Bereich: 13-155), bei 33% lag die Zahl der entfernten LK über 40. Über alle T-Kategorien (pT1: n = 43, pT2: n = 69, pT3: n = 64, pT4 n = 13) ergab sich im Langzeitüberleben ein erkennbarer, nicht statistisch signifikanter Unterschied (p = 0,661) abhängig von der Anzahl resezierter LK. Von 189 Patienten waren 65 Patienten ohne LK-Metastasen. Auch hier ergab sich bei T1, T2 und T3 Tumoren kein statistisch signifikanter Unterschied im Langzeitüberleben bezüglich der Anzahl entfernter LK. Dem gegenüber zeigten Patienten mit LK-Metastasen (n = 124) einen signifikanten Unterschied im Langzeitüberleben für T2 Tumore (p = 0,009) abhängig von der Anzahl der resezierten LK.

Schlussfolgerung: Die Auswertung des eigenen Krankengutes bestätigt den prognostischen Wert einer D2-LAD in frühen Tumorstadien. Die Kennzahl von 25 für eine D2-LAD konnte nicht eindeutig bestätigt werden. Dabei muss jedoch die anatomische Varianz der Zahl der LK sowie die Genauigkeit der pathologischen Aufarbeitung beachtet werden.