Article
Lebertransplantation bei Patienten mit einem Lab-MELD über 30: Ausgezeichnete Ergebnisse bei 54 Patienten am UKT
Search Medline for
Authors
Published: | May 20, 2011 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Seit seiner Einführung 2007 in den Eurotransplant-Ländern hat das MELD-System dramatische Begleiteffekte gezeigt:
- Geringfügige Senkung der Mortalität auf der Warteliste,
- Lab-MELD Scores > 30 sind mit hohen postoperativen Sterblichkeitsrate verbunden (>40%),
- z.Z., in Deutschland, nur Pat. mit MELD >35 erhalten eine Leber nach Standaddallokationskriterien.
Ziel: Monozentrische Analyse am UKT bei 54 lebertransplantierten Patienten mit einem Lab-MELD Score >30 zu abklären ob das Sinn macht.
Material und Methoden: Retrospektive Analysen von 54 konsekutiven LTx bei Patienten mit einem Lab-MELD Score ≥30 zwischen Januar 2007 und Mai 2010. Die Patienten wurden aufgeteilt in Gruppe A (MELD 30–35) und Gruppe B (MELD 36–40) und die werte als median dargestellt.
Ergebnisse: Es handelte sich hauptsächlich um junge, schwerkranke Empfänger (mit einem MELD Score zwischen 35 (n=10) und 40 (n=19), die eine gute Leber (oft auch Split-Leber!) erhielten, zahlreiche Blutkonserven benötigten (median 13 Gr. A und 19 in Gr. B), lange Zeit auf der Intensivstation (12 T in Gr. A und 19 in Gr. B) und allgemein im Krankenhaus (33 T. in Gr. A und 50 in Gr. B) verbrachten, ABER eine sehr niedrige frühe und späte Mortalitätsrate nach Transplantation (4% und 4% in Gruppe A bzw. 7,5% und 7,5% in Gruppe B) aufwiesen.
Schlussfolgerung: Nur durch sorgfältige Patientenauswahl und durch ebenso sorgfältiges perioperatives Management können AUCH bei Patienten mit einem Lab-MELD Score >30 ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden.