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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Lebertransplantation bei Patienten mit einem Lab-MELD über 30: Ausgezeichnete Ergebnisse bei 54 Patienten am UKT

Meeting Abstract

  • Silvio Nadalin - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Jun Li - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Ruth Ladurner - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Alexandra Heininger - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Beate Harder - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Ingmar Königsarainer - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Alfred Königsrainer - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch464

doi: 10.3205/11dgch464, urn:nbn:de:0183-11dgch4640

Published: May 20, 2011

© 2011 Nadalin et al.
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Text

Einleitung: Seit seiner Einführung 2007 in den Eurotransplant-Ländern hat das MELD-System dramatische Begleiteffekte gezeigt:

  • Geringfügige Senkung der Mortalität auf der Warteliste,
  • Lab-MELD Scores > 30 sind mit hohen postoperativen Sterblichkeitsrate verbunden (>40%),
  • z.Z., in Deutschland, nur Pat. mit MELD >35 erhalten eine Leber nach Standaddallokationskriterien.

Ziel: Monozentrische Analyse am UKT bei 54 lebertransplantierten Patienten mit einem Lab-MELD Score >30 zu abklären ob das Sinn macht.

Material und Methoden: Retrospektive Analysen von 54 konsekutiven LTx bei Patienten mit einem Lab-MELD Score ≥30 zwischen Januar 2007 und Mai 2010. Die Patienten wurden aufgeteilt in Gruppe A (MELD 30–35) und Gruppe B (MELD 36–40) und die werte als median dargestellt.

Ergebnisse: Es handelte sich hauptsächlich um junge, schwerkranke Empfänger (mit einem MELD Score zwischen 35 (n=10) und 40 (n=19), die eine gute Leber (oft auch Split-Leber!) erhielten, zahlreiche Blutkonserven benötigten (median 13 Gr. A und 19 in Gr. B), lange Zeit auf der Intensivstation (12 T in Gr. A und 19 in Gr. B) und allgemein im Krankenhaus (33 T. in Gr. A und 50 in Gr. B) verbrachten, ABER eine sehr niedrige frühe und späte Mortalitätsrate nach Transplantation (4% und 4% in Gruppe A bzw. 7,5% und 7,5% in Gruppe B) aufwiesen.

Schlussfolgerung: Nur durch sorgfältige Patientenauswahl und durch ebenso sorgfältiges perioperatives Management können AUCH bei Patienten mit einem Lab-MELD Score >30 ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden.