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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Aktuelle Therapie der akuten Extremitätenischämie unter besonderer Berücksichtigung der perkutanen Aspirationsthrombektomie

Meeting Abstract

  • Wilko Staiger - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Gefäßchirurgie, vaskuläre & endovaskuläre Chirurgie, Ludwigsburg
  • Pirkko Hettrich - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Gefäßchirurgie, vaskuläre & endovaskuläre Chirurgie, Ludwigsburg
  • Wilhelm Kersjes - Klinikum Ludwigsburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ludwigsburg
  • Johannes Gahlen - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Gefäßchirurgie, vaskuläre & endovaskuläre Chirurgie, Ludwigsburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch578

doi: 10.3205/11dgch578, urn:nbn:de:0183-11dgch5783

Published: May 20, 2011

© 2011 Staiger et al.
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Einleitung: Die akute Extremitätenischämie (ALI) ist ein plötzlich auftretendes Ereignis mit arterieller Perfusionsverschlechterung und der hohen Gefahr des Extremitätenverlustes. Trotz der heute verfügbaren operativen und interventionellen Revaskularisationsmöglichkeiten beträgt die Amputations- und Sterblichkeitsrate in Registerstudien bis zu 45% respektive 20%. Durch das Fortschreiten der arteriosklerotischen Erkrankungen und die Zunahme kardialer Embolien nimmt die Inzidenz der ALI kontinuierlich zu, so dass häufig Patienten im Routinebetrieb behandelt werden müssen. Diese Arbeit stellt die aktuellen operativen und interventionellen therapeutischen Optionen unter besonderer Berücksichtigung der perkutanen Aspirationsthrombektomie (PAT) dar. Exemplarisch wurden hierzu die interdisziplinären ALI-Behandlung eines Jahres ausgewertet.

Material und Methoden: Auswertung aller konsekutiven Patienten mit ALI, die im Jahr 2008 behandelt wurden (30 Tages-Komplikations-, Amputations- und Mortalitätsraten).

Ergebnisse: 60 Patienten wurden insgesamt behandelt (41 Embolien, 19 arterielle Thrombosen der unteren Extremität). Konservativ n= 3 (5%), Morbidität und Amputationsrate 0%. Primär interventionelle Therapie (PAT / Katheterlyse) n= 24 (40%). Technisch sehr guter Erfolg n= 19 (79.2%). Nachoperation n= 4 (16.7%). Komplikationen: 12.5%, Mortalität: 0%. Amputationsrate 0%. Primär chirurgische Therapie n= 33 (55%). Komplikationen: 30.3%, Mortalität: 6.1%, Amputationsrate: 18.2%

Schlussfolgerung: Die Komplikations- und Sterblichkeitsrate der ALI ist weiterhin hoch, dies betrifft insbesondere Patienten, die primär chirurgisch behandelt werden. Bei poplitealer oder cruraler Verschlusslokalisation profitieren Patienten deutlich von der PAT ggf. mit Katheterlyse. Eine rasche Behandlung in einer Einrichtung mit interdisziplinärer Erfahrung im Bereich interventioneller Therapie und Hybridoperationen und den notwendigen personellen und diagnostischen Ressourcen ist aus unserer Sicht daher heute obligatorisch. Idealerweise ist dies an einem Gefäßmedizinischen Zentrum rund um die Uhr möglich. So können die Behandlungsergebnisse der Patienten mit ALI verbessert werden.