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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Pankreaschirurgischer "Hands-on" Kurs am Schwein – eine Machbarkeitsstudie

Meeting Abstract

  • Berthold Gerdes - Johannes Wesling Klinikum Minden, Klinik für Allgemeinchirurgie, Minden
  • Wolfgang Daffner - Zentralklinik Bad Berka GmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bad Berka
  • Ahmad Baderkhan - Johannes Wesling Klinikum Minden, Klinik für Allgemeinchirurgie, Minden
  • Merten Hommann - Zentralklinik Bad Berka GmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bad Berka

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch586

doi: 10.3205/11dgch586, urn:nbn:de:0183-11dgch5866

Published: May 20, 2011

© 2011 Gerdes et al.
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Text

Einleitung: Die Pankreaschirurgie ist ein anspruchsvoller Teil der Visceralchirurgie. Obwohl wünschenswert, fehlen Hands-on Kurse für diesen Teil der Chirurgie weitgehend. Aus diesem Grund prüften wir in einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeit, pankreaschirurgische Eingriffe beim Schwein als didaktisches Modell zu simulieren.

Material und Methoden: Hierzu prüften wir zunächst die Übereinstimmung der Anatomie des Pankreas bei Schwein und Mensch anhand der veterinärmedizinischen Literatur. Anschließend führten wir an drei narkotisierten Schweinen im Rahmen eines leberchirurgischen Hands-on Kurses (Trainingszentrum der Fördergemeinschaft für innovative Medizin, Beichlingen, Thüringen) eine Exploration des Pankreas einschließlich seiner Gefäßversorgung durch und nahmen eine pyloruserhaltende partielle Pankreatoduodenektomie und eine Pankreaslinksresektion vor.

Ergebnisse: Es ergaben sich gegenüber dem Eingriff beim Menschen folgende Abweichungen beim Schwein:

1.
Das Pankreas des Schweins ist deutlich stärker gelappt als beim Menschen,
2.
im Gegensatz zum Menschen ist beim Schwein kein Colonrahmen ausgebildet (Unterschied in der intestinalen Rotation)
3.
Die retroperitoneale Aufhängung ist beim Menschen stärker als beim Schwein ausgeprägt.

Gleichzeitig ergaben sich folgende Übereinstimmungen:

4.
Wie beim Menschen findet sich auch beim Schwein ein duodenales C,
5.
Die Gefäßanatomie des Oberbauches entspricht sich bei Schwein und Mensch nahezu,
6.
Die Anatomie des Lig hepatoduodenale ist bei Mensch und Schwein vergleichbar,
7.
nach der Resektionsphase findet sich bei Mensch und Schwein eine ähnliche Anatomie für die Rekonstruktionsphase nach Pankreaskopfresektion.

Mit leichten Abänderungen gegenüber dem gewohnten Operationsablauf beim Menschen ließen sich die Pankreasresektionen auch beim Schwein vergleichbar mit einer Humanoperation durchführen (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Das Schwein ist als Modell für pankreaschirurgische Eingriffe geeignet. Aus diesem Grund führen die Autoren den nächsten pankreaschirurgischen "Hands-on" Kurs am Schwein für Kollegen in visceralchirurgischer Weiterbildung im Frühjahr 2011 durch.