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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Inzidenz und Einfluss der R1-Resektion nach onkologischer Resektion beim Pankreaskarzinom

Meeting Abstract

  • Katharina Moritz - Universität Rostock Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Sarah Schuschan - Universität Rostock Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Frank Schwandner - Universität Rostock Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Guido Alsfasser - Universität Rostock Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Friedrich Prall - Universität Rostock, Institut für Pathologie, Rostock
  • Bettina Rau - Universität Rostock Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Ernst Klar - Universität Rostock Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch587

doi: 10.3205/11dgch587, urn:nbn:de:0183-11dgch5870

Published: May 20, 2011

© 2011 Moritz et al.
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Einleitung: Die Qualität der histopathologischen Aufarbeitung des Resektates nach onkologischer Pankreaskopfresektion hat den Stellenwert der Chirurgie als Methode der Wahl zur radikalen Tumorclearance in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Bislang wurde in spezialisierten Zentren eine Rate an R1-Resektionen von ca. 20% publiziert, die sich jedoch bei Anwendung neuer, standardisierter pathologischer Aufarbeitungsprotokolle auf bis zu 80% dramatisch steigerten. Ziel unserer Analyse war es, den Anteil der R1-Resektionen und deren Einfluss auf das Überleben nach onkologischer Resektion beim Pankreaskarzinom zu untersuchen.

Material und Methoden: Von insgesamt 265 Pankreasresektionen, die in unserer Abteilung von 09/2003 bis 06/2010 durchgeführt wurden, ergab die histologische Untersuchung bei 103 Patienten (39%) ein duktales Pankreaskarzinom. Von diesen 103 Patienten gingen 81 in unsere Untersuchung ein. Anhand eines standardisierten Dokumentationsbogens wurde neben prae-, intra- und postoperativen Variablen das histologische Ergebnis ensprechend des Routinestandards unserer Pathologie detailliert dokumentiert. Follow-up Daten wurden über eine telefonische Kontaktierung der Patienten oder der Hausärzte eingeholt.

Ergebnisse: Die Pankreasresektion bestand in einer pyloruserhaltenden oder klassischen Whipple’schen Resektion bei 73 und einer Linksresektion bei 8 Patienten. Eine R1- bzw. eine R0-Resektion wurde bei jeweils 39 Patienten (48%) gefunden, eine R2-Resektion lag bei 3 Patienten (4%) vor. Der Anteil der R0- bzw. R1-Resektionen blieb über den gesamten Untersuchungszeitraum weitgehend unverändert. Die R1-Situation war bei 72% (n=28) der Patienten nach retroperitoneal und bei 18% (n=7) transsektional lokalisiert, bei 4 Patienten war die genaue Lokalisation nicht beschrieben. Das Follow-up wurde im Median 12 Monate (range 4-56) nach der Resektion erhoben. In der Gruppe der R1 Resektionen waren 71%, in derjenigen der R0 Resezierten 29% der Patienten verstorben (p< 0,01). Das mediane Überleben betrug bei R1 Resektion 11 Monate (range 4-29), bei der R0 Resektion im Median 16 Monate (range 5-56) (p<0,05).

Schlussfolgerung: Unsere R1-Resektionsrate von ca. 50% beim dukaten Pankreaskarzinom spricht für einen bereits lange etablierten, hohen Qualitätsstandard der pathologischen Aufarbeitung. Der Einfluss einer dezidierten histologischen Analyse auf das Überleben nach onkologischer Resektion des Pankreaskarzinoms kann bestätigt werden.