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Die postoperative Morbidität nach präoperativem DHC Stenting ist bei Gallenwegsinfektionen mit resistenten Mikroorganismen erhöht
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Die präoperative biliäre Drainage (PBD) führt zu einer polimikrobiellen Infektion der Gallenwege (Herzog et al., J Clin Gastroenterol 2009). Die postoperative Morbidität ist dadurch jedoch nicht bei allen Patienten erhöht. Es bestehen jedoch Hinweise dafür, dass das Risiko für postoperative Komplikationen bei Patienten mit besonders virulenten Keimen in den Gallenwegen erhöht ist.
Material und Methoden: Innerhalb eines Zeitraums von 42 Monaten wurde bei allen Pankreaseingriffen mit Anlage einer biliodigestiven Anastomose (n=301) intraoperativ ein Gallengangsabstrich entnommen. Die mikrobielle Kultur umfasste die Identifikation der einzelnen Spezies sowie die Testung auf Antibiotikaresistenzen.
Ergebnisse: Die PBD führte bei 87 % (144/166) der Patienten zu einer Gallenwegsinfektion, wohingegen bei Patienten ohne PBD in 21% (28/135) der Patienten Gallenwegesinfekte nachweisbar waren (p=0.001). Die postoperative Morbidität war 41% (68/166) bei Patienten mit PBD, vs. 39% (53/135) bei Patienten ohne PBD (p=0.746). Bei Patienten mit einer positiven Gallengangskultur betrug die postoperative Morbidität 44 % (75/172), vs. 36% (46/129) beim Vorliegen negativer Gallengangsabstiche (p=0.164). Enterococcus faecium und MRSA waren die Spezies welche am häufigsten gegen die üblichen Antibiotika Resistenzen aufwiesen. Bei Patienten mit E. faecium betrug die postoperative Morbidität 54 % (25/46), vs. 38 % (96/255) bei Patienten ohne E. faecium (p=0.033); bei Patienten mit MRSA 100 % (3/3), vs. 40% (118/298) bei Patienten ohne MRSA (p=0.064). Die Rate der Gallenwegsinfekte mit E. faecium nach PBD lag bei 26 % (43/166), vs. 2 % (3/135) bei Patienten ohne PBD (p=0.001). Alle Patienten mit MRSA hatten eine PBD erhalten.
Schlussfolgerung: Nach PBD bestehen häufig Gallenwegsinfekte mit resistenten Mikroorganismen. Bei diesen Patienten ist die postoperative Morbidität erhöht. Bei vielen Patienten mit Verschlußikterus ist eine PBD dennoch sinnvoll. Chirurgen und Gastroenterologen sollten jedoch Kenntnisse über die krankenhauseigenen Resistenzen besitzen. Ein Abstrich bei der ERC ermöglicht die Identifikation von Risikopatienten. Ob sich durch eine präoperative antibiogrammgerechte Therapie resistente Mikroorganismen eliminieren lassen bleibt abzuwarten.