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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Pankreaslinksresektion: Stellenwert der pankreatoenteralen Anastomose versus Blindverschluss

Meeting Abstract

  • Fritz Klein - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • Gero Puhl - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • Matthias Glanemann - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • Peter Neuhaus - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszerall- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Marcus Bahra - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch608

doi: 10.3205/11dgch608, urn:nbn:de:0183-11dgch6086

Published: May 20, 2011

© 2011 Klein et al.
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Text

Einleitung: Ein Problem der Pankreaslinksresektion ist die Entwicklung von postoperativen Pankreasfisteln. Trotz einer Vielzahl chirurgischer Techniken konnte die Inzidenz dieser Pankreasfisteln bisher nicht signifikant gesenkt werden. In einer retrospektiven Analyse soll untersucht werden, welchen Stellenwert die pankreatoenterale Anastomose im Vergleich zum Blindverschluss des Pankreasrestes in Bezug auf die perioperative Mortalität und Morbidität hat.

Material und Methoden: 198 Patienten, bei denen von 2002 bis 2010 eine Pankreaslinksresektion durchgeführt worden war, wurden retrospektiv hinsichtlich der postoperativen Morbidität (nach Clavien) sowie der Mortalität analysiert.

Ergebnisse: Bei 151 Patienten (76,3%) erfolgte ein Blindverschluss des Pankreasrestes. Bei 47 Patienten (23,7%) wurde eine pankreatoenterale Anastomose entweder als Pankreatojejunostomie oder als Pankreatogastrostomie angelegt. Die Inzidenz einer postoperativen Pankreasfistel war nach Pankreasblindverschluss signifikant höher als nach pankreatoenteraler Anastomosierung (21,9% vs. 10,6%), wohingegen die Rate an postoperativen Nachblutungen nach pankreatoenteraler Anastomose (10,6%) signifikant höher lag (7.3% nach Blindverschluss). Nach Blindverschluss des Pankreas kam es signifikant häufiger zum Auftreten von Komplikationen > Clavien II. (25,8% vs. 17%). Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes, Operationszeit, Rate an Revisionsoperationen sowie die perioperative Letalität zeigten keine signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerung: Die Inzidenz von postoperativen Pankreasfisteln kann durch die Durchführung einer pankreatoenteralen Anastomose signifikant gesenkt werden. Dabei ist insbesondere für die Pankreatogastrostomie eine gute Erlernbarkeit und Durchführbarkeit, sowie die endoskopische Erreichbarkeit der Anastomose zu unterstreichen. Die Anlage einer pankreatoenteralen Anastomose nach Pankreaslinksrektion zur Vermeidung postoperativer Pankreasfisteln sollte daher individuell in Betracht gezogen werden.