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Kostengünstige und individuell nutzbare Retraktoren für das mikrochirurgische Training
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Während in der chirurgischen Praxis im Operationssaal die Prinzipien von Halstead zur optimalen Exposition des Operationsfeldes meist einfach verwirklicht werden können, wird mikrochirurgisches Training oftmals allein durchgeführt. Da aber gerade diffizile Techniken wie beispielsweise mikrovaskuläre Anastomosen eine freie Sicht benötigen, besteht ein Bedarf an mikrochirurgischen Retraktoren. Bisherige Modelle werden lediglich durch ihr Eigengewicht gehalten, weisen scharfe Haken auf oder zeigen schon nach 2 Sterilisationsvorgängen Korrosionsbeschädigungen.
In dieser Studie wurde versucht, kostengünstige Mikroretraktoren zu entwickeln, die neben einfacher Herstellung eine mehrfache Sterilisation sowie individuelle Anpassung sowohl an den zu operierenden Situs als auch an das zu operierende Gewebe ermöglichen.
Material und Methoden: Aus federhartem, rostfreiem Stahl (Dentaurum GmbH, Ispringen, Deutschland) wurden selbsthaltende Retraktoren mithilfe einer Dreipunkt-Biegezange (Dentaurum GmbH) in verschiedene Formen gebogen. Dabei wurden insbesondere gewebeschonende, den Retraktoren nach Langenbeck nachempfundene Gewebsretraktoren im Rattenmodell getestet. Das freie Ende wurde durch die mit einem sterilen OP-Tuch abgedeckte Kork-/Styrpor-platte eingestochen und war so an die unterschiedlichen Situationen anpassbar und schnell zu ändern.
Zur Testung der Korrosionsbeständigkeit durchliefen alle verwendeten zehn Trockensterilisations-Vorgänge für 3 Stunden bei 180°C.
Ergebnisse: Die Mikroretraktoren aus dieser Studie konnten umliegendes Weichgewebe sehr gewebeschonend zurückhalten und ermöglichten so eine optimale Sicht auf den Operationssitus. Dabei bewährten sich die Retraktoren sowohl bei mikrovaskulären Anastomosen der A. femoralis als auch bei epifaszikulären Nähte des N. ischiadicus durch ihre individuelle Anwendbarkeit, da verschiedene Längen, Positionen und Eintrittswinkel in den Situs realisiert werden konnten. Die Retraktoren zeigten keinerlei Zeichen von Oxidation oder anderen Korrosionserscheinungen.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Schlussfolgerung: Die hier vorgestellten Mikroretraktoren waren mit einem Stückpreis unter einem Euro sehr kostengünstig und waren innerhalb weniger Minuten hergestellt. Durch ihre individuelle Anpassbarkeit sowie ihre Gewebsschonung stellen sie unserer Ansicht nach eine einfache und effektive Möglichkeit dar, insbesondere Anfänger beim mikrochirurgischen Training zu unterstützen.