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Management von Anastomoseninsuffizienzen am Ösophagus nach Tumorresektion: Erfahrung an 115 Patienten mit selbstexpandierenden Metallstents
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Eine postoperative Anastomoseninsuffizienz am Ösophagus tritt in 2-40% der Patienten auf und ist mit hoher Morbidität und Mortalität bis 50% verbunden. Trotz der hohen Inzidenz ist das Management von Anastomoseninsuffizienzen am Ösophagus kontrovers. Neuerdings werden zunehmend endoskopische platzierte selbstexpandierende Metallstents verwendet.
Material und Methoden: Wir untersuchten 115 Patienten nach Ösophagektomie oder Gastrektomie mit einer postoperativen Anastomoseninsuffizienz. Insgesamt wurden 1296 konsekutive Patienten mit einem Karzinom im Zeitraum von 2004-2009 in kurativer Intention an unserer Klinik reseziert. In allen 115 Patienten wurde ein selbstexpandierender Metallstent endoskopisch platziert. Komplikationen, Verlauf und Heilungsrate wurden analysiert. Eine Analyse von Therapiealternativen durchgeführt.
Ergebnisse: In allen 115 Patienten war ein Stentplazierung endoskopisch möglich. Die Krankenhausmortalität war 9% (95%CI:7%-11%), eine Abheilung der Anastomoseninsuffizienz wurde in 80 Patienten (70%; 95%CI:64%-76%) erreicht. Allerdings kam es in 61 Patienten zu einer Stentdislokation (53%; 95%CI: 43%-62%), in allen Patienten mit einer Ösophago-Colostomie, in 61% mit Ösophago-Jejunostomie und 49% der Patienten mit Ösophago-Gastrostomie. Elektive Entfernung des Stentes war in 80% der Patienten nach 54 Tagen möglich (Rank:17-427 Tage), elf Patienten (12%) mussten wegen einer Anastomosenstriktur regelmässig nachbougiert werden.
Schlussfolgerung: Aufgrund der einfachen Anwendbarkeit der endoskopisch platzierten selbstexpandierenden Metallstents, im Vergleich zu anderen Alternativen der Anastomoseininsuffizienzbehandlung am Ösophagus und den relativ guten Ergebnissen favorisieren wir diese Prozedur. Allerdings bleibt die Stentdislokation nach Anastomoseninsuffizienz am Ösophagus ein Problem.