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Laparoskopie in der Versorgungsrealität des Rektumkarzinoms
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Die Rolle der Laparoskopie in der flächendeckenden chirurgischen Versorgung des Rektumkarzinoms wird kontrovers diskutiert. Es ist unklar, ob die Ergebnisse der Wertigkeit der Methode entsprechen, oder durch eine Patientenselektion beeinflusst werden und nicht auf die breite Versorgungsrealität übertragbar sind.
Material und Methoden: Die Analyse erfolgte auf der Grundlage der bundesweiten Qualitätssicherungsstudie „Kolorektales Karzinom“. Ausgewertet wurden Daten von 14468 Patienten, die zwischen 2000 und 2007 in UICC Stadien I-III einer Rektumresektion oder Exstirpation konventionell oder laparoskopisch unterzogen wurden. Als Endparameter wurden intraoperative Komplikationen, allgemeine und spezielle postoperative Komplikationen sowie 30d-Sterblichkeit festgelegt. Verglichen wurden zuerst die laparoskopisch begonnenen und die konventionellen Operationen und dann die laparoskopisch beendeten, konvertierten und konventionelle Operationen.
Ergebnisse: Die laparoskopisch behandelten Patienten (7,4%) waren überwiegend weiblich (p< 0.05), hatten einen weiter oral liegenden Tumor (p< 0.001) sowie ein günstigere UICC-Stadium (p< 0.05). Der laparoskopische Eingriff war mit einer längeren OP-Dauer (p< 0.001) assoziiert. In der Konversionsgruppe wurde die höchste Komplikationsrate beobachtet. Signifikante Unterschiede fanden sich bei intraoperativen (Blutung, Ureterläsion, Blasenverletzung, Verletzung der inneren Genitale), allgemeinen und speziellen Komplikationen. Es gab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der 30 Tage Mortalität.
Schlussfolgerung: Konversion bei der laparoskopischen Versorgung eines Rektumkarzinoms ist mit ernsthaften Komplikationen verbunden. Eine flächendeckende Anwendung der laparoskopischen Technik bei dieser Indikation kann nur in erfahrenen Einrichtungen empfohlen werden.