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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Erste Ergebnisse der Laser-Hämorrhoidoplastie bei Patienten mit Hämorrhoiden Grad II und III

Meeting Abstract

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  • Günther Winde - Klinikum Herford, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie, Proktologie, Herford
  • Axel Wittmer - Klinikum Herford, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie, Proktologie, Herford
  • Altan Ganjuur - Klinikum Herford, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie, Proktologie, Herford

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch751

doi: 10.3205/11dgch751, urn:nbn:de:0183-11dgch7519

Published: May 20, 2011

© 2011 Winde et al.
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Einleitung: Die operative Therapie des Hämorrhoidalleidens wird geprägt durch 3 Operationsverfahren: die klassische Methode nach Milligan-Morgan, die Stapler-Hämorrhoidektomie n.Longo und die Hämorrhoidenarterienligatur (HAL) mit oder ohne Mucosaraffnaht. Eine neue Methode ist die Laserhämorrhoidoplastie (LHP) mit thermischer subcutaner Ablation von Anteilen des Plexus hämorrhoidalis. Der minimal traumatische Zugang öffnet eine neue Therapieoption für ambulante und stationäre Hämorrhoidenbehandlung möglicherweise ohne nachweisbare Schädigung der Sphinktermuskulatur.Es werden erste Ergebnisse der frühen postoperativen Phase der eigenen Klinik.

Material und Methoden: LHP in ULTIVA-intravenöser Allgemeinanästhesie oder Spinalanästhesie, OP in Steinschnittlage mit EVOLVETM Diodenlaser (gepulst, 980 nm). Blutstillung mit resorbierbarem Analtampon.Untersuchungen: Präoperative Proktoskopie und statische Sphinktermanometrie, postoperative Kontrolle am Tag 1 und 14 mit standardisiertem Fragebogen und Tag 28 mit Fragebogen und Proktoskopie. Schmerzmittelbedarf wurde mit visueller Analogskala ermittelt.

Ergebnisse: 15 Patienten (7 weibl, 8 männl.), Alter 35 – 73 Jahre, 17 x Hämorrhoiden II°, 15 x Hämorrhoiden III°. Ergebnisse: alle Befunde operabel, Operationszeit durchschnittlich 16 min, Hospitalisation 2 Tage. Analgetikabedarf ausschließlich mit NSARs gestillt. Defäkation am 1. Tag postOP bei 6 Patienten, am 2.Tag postOP bei 9 Patienten. Inhouse-Komplikationen: 1/15 Nachblutungen (Koagulation proktoskopisch). Komplikationen früh-postoperativ: Druckgefühl 9/15 Patienten, Proktitis 8/15 Patienten, Wundgefühl 2/15 Patienten, verkürzte Defäkationsvorwarnzeit 8/15 Patienten. Analgetikabedarf sank halbierte sich in 1 Woche, nach 28 Tagen keine Analgetikaeinnahme mehr. Spätkomplikationen (>30 Tage): persistierendes Druckgefühl 2/15, Gefühl des Rest-Hämorrhoiden im OP-Gebiet in 2/15 (II°). Sphinktermanometrie Ruhedruck präOp und postOp nicht signifikant different (im Mittel 68 mm Hg vs. 60 mm Hg).

Schlussfolgerung: Es handelt sich um ein stationär und ambulant durchführbares Verfahren mit geringer Komplikationsrate, geringer Schmerzpotenz und ohne Einfluss auf die Sphinktermuskulatur. Rest-Hämorrhoiden können problemlos nachtherapiert werden. Postoperative Proktitistherapie muss Teil des Therapiekonzepts sein. Größter Vorteil sind fehlende perianale Wunden, keine besonderen Analhygienemaßnahmen, geringe Schmerzqualität, kaum Rest-Hömorrhoidalgewebe zur Nachbehandlung.