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Simultane untere gastrointestinale und intraabdominelle Blutung bei spontanem Rektumwandhämatom unter Marcumartherapie
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Published: | May 20, 2011 |
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Anamnese: Es stellte sich in der Notaufnahme ein 21 jähriger Mann mit seit dem Vortage bestehenden Unterbauchschmerzen p.m. im linken Unterbauch und massiven perianalen Blutabgängen vor. In der Anamnese ergab sich eine Marcumarherapie aufgrund einer tiefen Beinvenenthrombose, die ein dreiviertel Jahr zuvor im Rahmen einer Venen-Stripping-Operation aufgetreten war. Manipulative, rectale Maßnahmen wurden verneint. Koagulopathien waren im Rahmen der tiefen Beinvenenthrombose ausgeschlossen worden.
Befund: Die Notfall-Sonographie ergab freie intraabdominielle Flüssigkeit sowie ein distentiertes, nicht stuhltypisch gefülltes Rektum. Hieraufhin erfolgte die Verlegung auf die Intensivstation bei transfusionsbedürftiger Blutungsanämie und noch kreilaufstabilem Patienten. Die durchgeführte partielle Coloskopie zeigte einen 10cm ab ano beginnenden und sich bis 20cm ab ano erstreckenden, vorwölbenden Tumor ohne Wandläsion. Nach weiterer Stabilisierung und Transfusion von 2 Erythrozytenkonzentraten erfolgte die präopertive CT-Abdomen Untersuchung zur weiteren Planung und Staging. Die CT-Untersuchung äußerte initial den Verdacht auf einen intramuralen Tumor mit der Differentialdiagnose Myom bzw. Leiomyosarkom.
Operation: Die frühelektive Laparoskopie ergab eine Blutung aus dem Mesocolon und Mesosigma mit älteren Blut intraabdominell und Ausbreitung der Blutung intramural, die zur Hämatombildung in der Rektumwand führte. Intraoperativ zeigte sich ein grosses Hämatom am rectosigmoidalen Übergang; die Serosa war breitflächig abgehoben und über eine Strecke von ca. 12cm eingerissen. Das Hämatom wurde entlastet sowie das Abdomen lavagiert. Es konnte keine Anzeichen einer aktiven Blutung gefunden werden. Nach der Hämatomentlastung erfolgte die fortlaufende laparoskopische Naht des Serosaeinrisses. Der präoperative Verdacht auf einen intramuralen Tumor bestätigte sich nicht.
Postoperativer Verlauf:
Die postoperative Phase verlief völlig komplikationslos. Der Patient konnte im guten Allgemeinzustand entlassen werden.