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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Die Rekonstruktion der ventralen Brustkorbdeformität durch das Korrekturverfahren nach NUSS vor und nach Brustrekonstruktion und Augmentation: Entwicklung einer Behandlungsstrategie

Meeting Abstract

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  • Ronald Lützenberg - Charité, Chirurgische Klinik I CC10, Berlin
  • Manfred Infanger - Universität Leipzig, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch823

doi: 10.3205/11dgch823, urn:nbn:de:0183-11dgch8239

Published: May 20, 2011

© 2011 Lützenberg et al.
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Einleitung: Ziel der Rekonstruktion der ventralen Brustkorbdeformität ist die Schaffung einer normalen Form vom ästhetischen Aspekt als auch die Dekompression der Thoraxorgane zur Aufhebung einer Belastungseinschränkung. Eine Vielzahl an Behandlungsmethoden und deren Kombination ist hierzu bei der Frau möglich.

Material und Methoden: In der Zeit von 2001–2010 führten wir bei 195 Patienten eine Korrektur der ventralen Brustkorbdeformität im geschlossenen Verfahren nach Nuss in 154 Fällen oder in der offenen Technik nach Ravitch bzw. Brunner in 41 Fällen durch. 76 Patienten waren weiblichen Geschlechts und hiervon 44 älter als 20 Jahre. Die Frage wann eine Rekonstruktion der knöchernen Brustwand und wann eine asymmetrische Brustrekonstruktion oder Augmentation bzw. deren Kombination erfolgte, wird analysiert.

Ergebnisse: Eine Kombination aus Plastischer Chirurgie und Thoraxchirurgie betraf 25% der Patientinnen. Ein Zustand zuvor bestehender einseitiger Brustaugmentation lag bei 5 Frauen vor. In weiteren 6 Fällen erfolgte eine Brustkorrektur nach der Brustwandrekonstruktion. 7 Frauen wiesen eine asymmetrische Trichterbrust auf und 4 den Befund eines unbalanced chest. Der Schweregradindex nach Haller betrug im Mittel 6,4. In 52% der erwachsenen Frauen wurde die knöcherne Brustwandkorrektur durch 2 Pectus Bar Metallimplantate vorgenommen. Hierbei traten keine Wundinfektionen oder Majorkomplikationen wie Herz-, Perikard- oder Lungenverletzungen auf.

Schlussfolgerung: Der Anteil weiblicher Patienten war mit 1:1,6 deutlich höher als allgemein anerkannt (1:3). In 25% der erwachsenen Frauen erfolgte eine Operation zusätzlich durch den Plastischen Chirurgen. Indikation für die Brustwandkorrektur war eine zunehmende Leistungseinschränkung nach dem 30. Lebensjahr und die unvollständige Korrektur der Deformität. Eine Brustrekonstruktion sollte frühestens 2 Jahre nach der Nuss OP und dem Abschluss des „thoracic remodelling“ durch die einleitende Kraft der Metallimplantate erfolgen. Die exakte Koordination der Aufgaben von Plastischem Chirurg und Thoraxchirurg ist unabdingbar.