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Erfahrungen mit einem biologisch abbaubaren Implantat (Artelon®) als Abstandshalter bei der Behandlung der fortgeschrittenen Arthrose des Daumensattelgelenkes und des STT Gelenkes
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Published: | October 5, 2011 |
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Fragestellung: Zur Therapie der symptomatischen Arthrose des Daumensattelgelenkes / STT-Gelenkes stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Sicherlich die am häufigsten angewandte Op-Technik weltweit stellt die Resektionsarthroplastik mit Interposition von Sehnenmaterial wie z.B. eines Anteils der APL Sehne dar. Eine neuere Methode ist die Verwendung eines biologisch abbaubaren Polyurethan Abstandshalter ohne dass das Os trapezium vollständig entfernt wird. Das Ziel der vorliegenden Studie ist erste Erfahrungen darzustellen und zu prüfen, ob diese Methode der herkömmlichen Resektionsarthroplastik, aufgrund des Erhaltes des Os trapezium überlegen sein könnte.
Methodik: Zwischen April und Oktober 2010 wurden sieben Artelon® Spacer implantiert. In vier Fällen handelte es sich um eine Sattelgelenkarthrose Stadium 2 und 3 nach Eaton und Littler. In drei Fällen lag eine isolierte STT Arthrose vor. Postoperativ erfolgte eine Ruhigstellung des Daumenstrahls für 6 Wochen. Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden alle 7 Patienten untersucht. Die durchschnittliche Nachuntersuchungszeit betrug 9,1 Monate. Es wurden die Pinchkraft, der Bewegungsumfang, der Schmerz nach VAS, sowie die Zufriedenheit unter Belastung im beruflichen und privaten Alltag geprüft. Der DASH Score wurde erhoben. Die Ergebnisse wurden mit eigenen Ergebnissen nach herkömmlicher Resektionsarthroplastik und Interposition eines APL Sehnenstreifens verglichen.
Ergebnisse: In fünf Fällen kam es zu einer ausgeprägten Fremdkörperreaktion des Weichteilgewebes im Sinne einer Synovialitis, so dass bislang bereits 2 Revisionseingriffe mit Explantation des Fremdmaterials erfolgen mußten. Die VAS-Werte zeigten sich sowohl nach 6 Wochen, als auch nach 3 Monaten höher als die der Kontrollgruppe. Die Pinchkraft und die Beweglichkeit waren schmerzbedingt vermindert. Die histologische Aufarbeitung erbrachte eine ausgeprägte Fremdkörperbedingte chronisch-fibrosierende Synovialitis.
Schlussfolgerung: Aufgrund der in den beschriebenen Fällen vorhandenen Fremdkörperreaktion und des damit einhergehenden Beschwerdebildes muss aus unserer Sicht von der Implantation abgeraten werden. Die vom Hersteller proklamierte exzellente biologische Verträglichkeit kann aufgrund der vorliegenden Ergebnisse nicht bestätigt werden.