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52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06.10. - 08.10.2011, Bonn

Der validierte deutsche Michigan-Hand-Outcome Questionnaire (MHQ): ein patienten-orientierter Fragebogen nach selektiver Fasziektomie bei Morbus Dupuytren

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Karsten Knobloch - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Marie Kühn
  • Peter M. Vogt

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Bonn, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgh12

doi: 10.3205/11dgh12, urn:nbn:de:0183-11dgh121

Published: October 5, 2011

© 2011 Knobloch et al.
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Fragestellung: Patienten-orientierte Fragebögen erfahren in prospektiven klinischen Studien in der Handchirurgie eine zunehmende Beachtung als klinische Endpunkte. Während beim Morbus Dupuytren sehr häufig das klinische Stadium nach Iselin oder nach Tubiana mit dem Grad der Kontraktur (°) als Endpunkt Verwendung findet, so gibt es Hinweise darauf, dass beispielsweise der Grad der Kontraktur gemessen in Grad nicht zwingend auch den alltäglichen Einschränkungen beim Morbus Dupuytren entsprechen muss (Jerosch-Herold C et al., 2010). Bedenkt man den Mangel an randomisiert-kontrollierten Studien zum Morbus Dupuytren, so ist die Auswahl von geeigneten für den Patienten-relevanten klinsichen Endpunkten für den Patienten von entscheidender Bedeutung.

Methodik: Wir untersuchten die Korrelation des validierten DASH-Fragebogens sowie des von uns standardisiert und validiert ins Deutsche übertragene Michigan-Hand-Outcome Questionnaire auf eine Kohorte von Patienten mit Morbus Dupyutren Grad 2°-4°, die sich einer selektiven Fasziektomie unterzogen und eine Nachbeobachtungszeit von wenigestens 18 Monaten postoperativ aufwiesen.

Ergebnisse: 113 Patienten wurden eingeschlossen, die sich einer geplanten selektiven Fasziektomie der Iselin Grade 2, 3 und 4 unterzogen. Das mittlere Alter lag bei 54±12 Jahren. Bei einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 27±12 Monaten lag der Michigan Hand Outcome Questionnaire (MHQ) bei 76±19 Punkten. Der DASH-Score lag bei 17±20 Punkten, das Modul DASH-Arbeit bei 16±23 Punkten, das Modul DASH-Sport bei 22±26 Punkten. MHQ und DASH korrelierten mit einem r2=0.756 (y=-0.8192x+89.968). Eine schwächere Korrelation bestand zwischen dem MHQ-Ergebnis und der Patientenzufriedenheit (r2=0.545, -9.6808x+102.43). 82% der Patienten würden sich einem Eingriff erneut unterziehen. 13% der Patienten nahmen N-Acetyl-Cystein als TGF-beta-Hemmer als antifibrotische Medikation ein. 14% der Patienten erlitten eine Wundheilungsstörung, 15% aller Patienten waren active Raucher, 10% insulinpflichtige Diabetiker.

Schlussfolgerung: Der validiert übersetzte deutsche Michigan Hand Outcome Questionnaire (MHQ) ergänzt neben dem DASH das Portfolio der patienten-orientierten Fragebögen. Der MHQ kann in Ergänzung zum DASH-Score ein sinnvoller klinischer Endpunkt beispielsweise von randomisiert-kontrollierten Studien beim Morbus Dupuytren sein. So setzen wir den MHQ neben dem DASH als klinischen Endpunkt einer randomisiert-kontrollierten Studie zur fokussierten Stosswellentherapie beim Morbus Dupuytren (DupuyShock-2010) ein.