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Quere Weichteildistraktion vor Trennung komplexer Syndaktylien
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Published: | October 5, 2011 |
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Fragestellung: Bei komplexen Syndaktylien mit langstreckigen Knochenbrücken und unklaren Gefäßverhältnissen ist die Syndaktylietrennung schwierig und die Komplikationsrate hoch.
Methodik: Seit über 15 Jahren führen wir vor komplexen Syndaktylietrennungen mit engen Haut-Weichteilverhältnissen zunehmend eine quere Weichteildistraktion mit einem Fixateur extern durch. Seit 1996 verwenden wir hierzu den in unserem Hause entwickelten modularen Minifixateur. Von 1995 bis Januar 2011 haben wir in 134 Fällen eine quere Weichteildistraktion der Syndaktylietrennung vorgeschaltet. Bei den Diagnosen stehen die Kinder mit Apert Syndrom an erster Stelle (89) gefolgt von Kindern mit Spalthänden und Oligosyndaktylie.
Ergebnisse: Die Komplikationsrate der Distraktionen war niedrig. Neben vereinzelten gut beherrschbaren Weichteilinfektionen, traten 3 tiefere Pininfekte auf. Bei allen Patienten konnte die Behandlung normal abgeschlossen werden. Bei der anschließenden Syndakylietrennung wurde signifikant weniger Vollhaut benötigt, die Fingerkuppen ließen sich deutlich besser modellieren. Die Distraktion führte zu einer verbesserten Mikrozirkulation und im Vergleich zur konventionellen Trennung zu einer deutlich geringeren Komplikationsrate. Durchblutungsstörungen traten nicht auf und die Wunden heilten deutlich besser ab.
Schlussfolgerung: Die quere Weichteildistraktion mit dem modularen Minifixateur ist eine sichere, komplikationsarme Behandlung, die bei komplexen Syndaktylietrennungen mit engen Haut-Weichteilverhältnissen und langstreckigen Synostosen die Komplikationsrate bei der Syndaktylietrennung erniedrigt und das postoperative Ergebnis verbessert.