Article
Handgelenksarthrodese versus -Prothese – Was können wir unseren Patienten empfehlen?
Search Medline for
Authors
Published: | October 5, 2011 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Verschiedene Ursachen können zu einer Destruktion des Handgelenkes führen. Seien es degenerative, entzündliche, infektiöse oder traumatische Ursachen, betreffen sie Knochen oder Bänder. Häufig haben diese Patienten einen langen Leidensweg mit vielfachen Operationen hinter sich gebracht – ohne wesentliche Beschwerdelinderung. Am Ende der therapeutischen Leiter stellt sich nicht selten irgendwann die Frage: Einsteifung oder Prothese
Methodik: In unserer Klinik wurde bis 2005 in solchen Fällen allein die Handgelenkarthrodese durchgeführt. Seit Februar 2005 bieten wir unseren Patienten alternativ auch eine Handgelenkprothese (Uni-2) an. Die Indikation wird streng gestellt. Von 2005–2011 wurden in unserer Klinik 16 Prothesen implantiert, darunter eine Tumorprothese des Handgelenkes.
Ergebnisse: In einem Fall wurde nach 5 Jahren die distale Komponente ausgetauscht. Keine Prothese musste entfernt werden. Die resultierende Beweglichkeit für die Extension/Flexion von durchschnittlich 30-0-30 Grad ist als gut zu bewerten. Ulnar- und Radialduktion sind mit durchschnittlich 10-0-5 Grad eingeschränkt. Bis auf eine Patientin würden sich alle Patienten wieder eine Prothese implantieren lassen. Im gleichen Zeitraum wurde nur bei 4 Patienten eine Arthrodese des Handgelenkes vorgenommen.
Schlussfolgerung: Die Prothetik der Hand- und Fingergelenke befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Die Standzeiten werden derzeit mit durchschnittlich sechs Jahren für die Handgelenkprothese angegeben. Können wir unseren Patienten trotzdem dieses Verfahren empfehlen? Anhand unserer Ergebnisse würden wir diese Frage bejahen. Bei kritischer Indikationsstellung stellt die Prothese des Handgelenkes unserer Meinung nach eine echte Alternative zur Einsteifung, mit deutlich besserer Lebensqualität, dar.