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Der temporoparietale Faszienlappen zur Rekonstruktion von Weichteildefekten
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Published: | September 27, 2011 |
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Der temporoparietale Faszienlappen ist dünn, gut durchblutet und kann als ein- oder zweischichtiger Faszienlappen Anwendung finden. Als Mehrkomponententransplantat ist er osteofasziokutan mit und ohne behaarter Kopfhaut, sowie als zweischichtiges Sehnengleitlager verwendbar. Die maximale Lappengröße beträgt 17x14 cm. Es erfolgte eine retrospektive Falluntersuchung sowie eine klinische Nachuntersuchung von acht behandelten Patienten. In zwei Fällen kam der Lappen gestielt zur Anwendung. Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 13,4 Monate. In allen Fällen konnte eine erfolgreiche Rekonstruktion mit ästhetisch ansprechendem Ergebnis erzielt werden. Komplikationen wurden bei 3 Patienten beobachtet. Diese waren in einem Fall die iatrogene Schädigung des R. frontalis n. facialis, das Auftreten einer Alopezie an der Lappenentnahmestelle in einem weiteren Patienten und letztlich die Notwendigkeit der frühzeitigen (erfolgreichen) Revision bei Beeinträchtigung der Lappendurchblutung. Der temporoparietale Faszienlappen ist durch eine sichere Anatomie und eine gute operative Zugänglichkeit gekennzeichnet. Die Gefahr einer Alopezie sowie einer Schädigung des R. frontalis n. facialis sollte beachtet werden. Die Hebestelle kann nahezu ausnahmslos ohne ästhetische Einschränkungen primär verschlossen werden. Ein zeitsparendes Vorgehen in zwei Teams ist meist möglich. Der Lappen ist insbesondere zur Defektdeckung an den distalen Anteilen der Extremitäten mit ästhetisch ansprechendem Ergebnis geeignet. Der temporoparietale Faszienlappen erfüllt die Ansprüche einer minimalen Hebedefektmorbidität ohne ästhetische Einschränkungen bei vielfältiger rekonstruktiver Anwendbarkeit zur ästhetisch ansprechenden Defektdeckung und funktionellen Rekonstruktion.