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Risiken des autologen Zelltransfers („Lipofilling“) bei Brusteingriffen
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Published: | September 27, 2011 |
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Einleitung: Mesenchymale Stammzellen des Fettgewebes (Adipose tissue-derived Stem Cells; ASCs) finden aufgrund ihrer multipotenten Eigenschaften und einfachen Gewinnung immer mehr Anwendung in der regenerativen und plastischen Chirurgie. Ziel der Studie war es den Einfluss von mesenchymalen Stammzellen auf Tumorwachstum verschiedener Tumorzelllinien zu untersuchen, um eventuelle Risiken des autologen Zelltransfers aufzuzeigen.
Material und Methoden: Verschiedene Mammakarzinom-Zelllinien (4T1, MDA-MB-231) und Prostatakarzinom-Zelllinien (MDA PCa 118b) wurden in BALB/c-nu/nu Mäusen einseitig appliziert. Auf der Gegenseite erfolgte eine Koinjektion der Tumorzellen mit humanen eGFP-markierten ASCs. Tumorwachstum und Metastasierung wurden mittels Micro - Computertomographie über 21 Tage erfasst. Außerdem erfolgte eine histologische Aufarbeitung mit immunhistochemischen Anfärbungen um den Phänotyp der ASCs zu bestimmen.
Ergebnisse: Die BALB/c-nu/nu Mäuse mit Koinjektion von Mammakarzinom- oder Prostatakarzinom-Zellen mit human ASCs zeigten ein signifikant höheres Tumorvolumen einhergehend mit einer beschleunigten Tumorprogression, sowie einer schnelleren Metastasierung. Immunhistologisch ließ sich nachweisen, dass ASCs in Tumorstromazellen differenzieren und sich in Tumorendothelium integrieren können.
Schlussfolgerung: Das Zellgemisch beim „Lipofilling“ enthält u.a. auch ASCs, die mit einem okkulten Mammakarzinom interagieren könnten. Die Indikation für einen solchen Eingriff sollte daher kritisch gestellt werden. Eine akribische präoperative Abklärung bezüglich eines okkulten Tumors scheint daher erforderlich.