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Reduktionsplastik mit kranial gestieltem Pedikel bei Mammahypertrophie mit massiver Ptose
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Published: | September 27, 2011 |
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Einleitung: Die Kombination Mammahypertrophie und massive Ptose, bei der ein Jugulum-Mamillenabstand (JMA) von mehr als 40 cm besteht, stellt in Bezug auf Rekonstruktion einer physiologischen Brustform weiterhin eine Herausforderung dar. Die ursprüngliche Technik nach Max Thorek (1922), die das freie Transplantieren des Mamillen-Areola-Komplexes (MAK) vorsieht, stellt eine rasche und sichere Operationstechnik dar, bei der jedoch folgende Probleme auftreten: Unterprojektion der Brust aufgrund der präoperativen Anatomie, gekennzeichnet durch einen relativ leeren Hautmantel im kranialen Brustanteil mit wenig verbleibendem Brustdrüsengewebe, sowie Verlust der Sensibilität der Mamille und Pigmentstörungen des MAK-Komplexes nach freier MAK Transplantation. Um diese Probleme zu umgehen, wurden verschiedene Operationstechniken verwendet, die das Verschieben des MAKs mittels dermoglandulärem Pedikel vorsehen (e.g. kaudal, kraniomedial und medial).
Material und Methoden: Ziel dieser Studie war es die Resultate von 25 Brüsten an 13 Patientinnen zu analysieren, bei denen eine Mammahypertrophie mit massiver Ptose (i.e. Distanz zwischen Jugulum und Mamille >40 cm) vorlag. Es handelt sich dabei um eine konsekutive Analyse einer Reduktionstechnik, die auf einem kranial gestielten dermoglandulären Pedikel beruht. Der JMA von 40 cm wurde arbiträr festgelegt und diente als einziges Einschlusskriterium, unabhängig vom Resektionsgewicht. Alter, Grösse, Gewicht, vorgängige chirurgische Eingriffe an der Brust sowie Risikofaktoren (Nikotin, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und aktuelle Medikation) wurden erhoben. Nachuntersuchungen erfolgten in standardisierten Abständen.
Ergebnisse: Das Patientengut war überwiegend afrikanischen Ursprungs. Die Patientinnen waren bei der Operation alle übergewichtig (durchschnittlicher BMI >35kg/m2; range: 29 – 47kg/m2. Die Reduktions-Straffungsoperationen erfolgten alle mit umgekehrter T-Narbe. Der durchschnittliche präoperative JMA betrug 43cm (40 – 48cm). Das Resektionsgewicht reichte von 540 – 2490g pro Brust (Durchschnittsgewicht pro Brust: 1286g). Die Kranialisierung des MAK betrug durchschnittlich 20cm (15 – 24cm). Dabei überlebten alle MAKs. Als Komplikationen traten zwei Epidermolysen der Areolae und 1 Wundheilungsstörung im Bereiche des T-Schnittes auf, die jeweils konservativ ausbehandelt werden konnten. Eine ausgedehnte Wunddehiszenz des lateralen Schenkels im Bereiche der Inframammärfalte bedurfte einer Reoperation. In einem Fall wurde der kranial gestielte dermoglanduläre Pedikel mit einem JMA von 48cm bei kritischer Perfusion intraoperativ gekürzt und der MAK auf den verbleibenden Pedikel transplantiert.