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Erfahrungen mit lokalen Perforator-Lappenplastiken zur Defektdeckung an der unteren Extremität
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Published: | September 27, 2011 |
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Einleitung: Durch die Entwicklung der Perforator-Lappenplastiken ist der bislang geltende "Goldstandard" zur Deckung von Defekten an der unteren Extremität, die freie mikrovaskuläre Lappenplastik, zunehmend in Frage gestellt worden. Allerdings gibt es bezüglich der Komplikations- und Einheilungsraten, der Operationsdauer und der Hospitalisierungszeit noch keinen Vergleich zwischen diesen Methoden. Ziel dieser Arbeit ist es diese Vergleiche herzustellen. Zusätzlich wird erhoben wie sich die Einheilung in Bezug auf Nikotinkonsum und andere vaskuläre Risikofaktoren verhält.
Material und Methoden: Retrospektivstudie über die seit 2006 im Universitätsklinikum LKH-Graz mittels lokaler Perforator-Lappenplastik versorgten Patienten/innen. Die Ergebnisse wurden mit Patienten/innen, die im selben Zeitraum eine freie mikrovaskuläre Lappenplastik erhalten haben verglichen.
Ergebnisse: In der Gruppe der lokalen Perforator-Lappenplastiken betrug die durchschnittliche Operationsdauer 175 Minuten und die Hospitalisierungszeit lag bei 9,9 Tagen. Die durchschnittliche Defektgröße betrug 36,5cm². Es zeigten sich durchschnittlich 27% Minor- und 18% Majorkomplikationen. In 9% der Fälle kam es zum Verlust des Lappens. In der Gruppe der freien mikrovaskulären Lappen betrug die durchschnittliche Operationsdauer 380 Minuten und die Hospitalisierungszeit lag bei 17,6 Tagen. Die durchschnittliche Defektgröße betrug 76 cm². Es zeigten sich 23% Minor- und 24% Majorkomplikationen. In 19 % konnte der Lappen nicht erhalten werden. Des Weiteren zeigten Patienten/innen beider Gruppen mit vaskulären Risikofaktoren und/oder positiver Nikotinanamnese eine höhere Komplikationsrate.
Schlussfolgerung: Da die lokale Perforator-Lappenplastik mit einer geringeren Rate an Komplikationen so wie mit deutlich kürzeren Operations- und Hospitalisierungszeiten assoziirt ist, stellt sie bei geeigneter Indikation eine interessante Alternative zur freien mikrovaskulären Lappenplastik dar.