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Akutes traumainduziertes Kompartmentsyndrom des Fingers – Eine Falldarstellung
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Published: | September 27, 2011 |
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Einleitung: Akute Kompartmentsyndrome der oberen Extremität treten in der handchirurgischen Praxis vor allem posttraumatisch – nach Frakturen oder direkten Traumen auf. Eine verspätete Diagnostik und therapeutische Intervention kann in bleibenden Schäden resultieren. Der frühe Verdacht und die umgehende Kompartmentspaltung sind daher maßgebend. Wir berichten von einem Fall eines traumatisch induzierten digitalen Kompartmentsyndroms, bei welchem neben der Perfusionstörung mit livider Schwellung zusätzlich eine akute Druckläsion mit Asensibilität der Fingernerven bestand.
Material und Methoden: Am Beispiel einer aktuellen Falldarstellung mit einem manifesten Fingerkompartmentsyndrom bei einem 9-jährigen Patienten nach nicht dislozierter Mittelfingergrundgliedlängsfraktur werden das klinische Bild, Diagnostik, Therapie des Kompartmentsyndroms mit notfallmäßige Kompartmentspaltung durch Anlage von Entlastungsschnitten am Finger dargestellt.
Schlussfolgerung: Das Kompartmentsyndrom ist eine der häufigsten und gefürchtetsten posttraumatischen Komplikationen. Bei Nichterkennen führt es zu folgenschweren Muskelnekrosen und Nervenschäden bis zum Extremitätenverlust. Auf die entscheidende Bedeutung der klinischen Untersuchung wird in Hinblick auf die Gewebeschädigung hingewiesen. Nur ein sofortiges Erkennen des Syndroms und die notfallmäßige operative Behandlung kann schwere Folgeschäden verhindern. Voraussetzung für notwendige Therapieentscheidungen sind aussagekräftige klinische Untersuchungen, regelmäßige Kontrollen und das Wissen um die typischen Begleitverletzungen. Schlüsselwörter: Kompartmentsyndrom – Entlastungsschnitte -Kapillare Perfusion –Nervenschädigung